US-Medienmanager: "Das Internet ist eine moralfreie Zone"

Peter Chernin, COO bei News Corp., fordert eine strenge Bekämpfung des "digitalen Ladendiebstahls".

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Für Peter Chernin, Chief Operating Officer von Rupert Murdochs Medienriesen News Corp. und Chef der Fox Group, ist das Internet zu einer moralfreien Zone geworden. Während der jährlichen Konferenz der Progress & Freedom Foundation in Aspen forderte er neue Gesetze, um besser gegen das illegale Kopieren Copyright-geschützten Materials vorgehen zu können. Ohne diese werde sein Unternehmen auch künftig keine digitalisierten Inhalte im Netz anbieten.

Im Internet wimmele es nicht nur von "zügellosen Piraten", sondern auch von pornografischem Material und Spam. Das große Potenzial von Breitbandverbindungen käme in erster Linie den Pornobetrachtern und Tauschpiraten zugute, behauptet Chernin. Der "digitale Ladendiebstahl" könne nicht länger toleriert werden. Sein Unternehmen unterstützt Gesetzesinitiativen zur Verschärfung des US-amerikanischen Urheberrechts, für rigiden Kopierschutz und zur Bekämpfung von Tauschbörsen, wie sie von den Kongressabgeordneten Senator Fritz Hollings und Howard Berman und Senator Joseph Biden vorgelegt wurden.

In der massenhaften Verbreitung "explizit sexuellen" Materials sieht Chernin mehr als eine Beleidigung von Sitte und Anstand. Für ihn ist es ein immer bedeutenderes Argument, Kinder vom Internet fernzuhalten. Doch mit seiner eindeutigen Haltung fand Chernin auf der Konferenz nicht nur Befürworter. Das Internet sei nicht für soziale und politische Probleme verantwortlich zu machen. Es sei noch jung, wird Bruce Mehlman vom US-Wirtschaftsministerium in amerikanischen Medien zitiert, und es gebe genügend Zeit, um im und mit dem Internet auftauchende Probleme zu bearbeiten. (anw)