Microsoft widerspricht "LindowsOS"-Entscheidung

Die Windows-Company will es offenbar auf einen Prozess ankommen lassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 170 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Persson

Ist "Windows" ein beschreibender Begriff oder ein schutzwürdiger Markenname? Microsoft jedenfalls sieht den Namen LindowsOS für ein auf Linux basierendes Betriebssystem weiterhin als Verletzung seiner Marke an und will es offenbar auf einen Prozess ankommen lassen.

Im März hatte ein Gericht in Seattle den Erlass einer einstweiligen Verfügung abgelehnt, mit der Microsoft den Entwicklern von LindowsOS die Verwendung dieser Produktbezeichnung und ihres Firmennamens Lindows.com untersagen lassen wollte. Dabei ließ Richter Coughenour durchblicken, er habe überhaupt Zweifel daran, ob die Windows-Marke rechtmäßig sei, da Wörter des allgemeinen Sprachgebrauchs nicht als Marken schützbar seien. Gegen diese Entscheidung hat Microsoft nun Widerspruch erhoben. Das Gericht habe völlig falsche Maßstäbe angelegt, meinen die Anwälte des Softwaregiganten. Es hätte nicht davon ausgehen dürfen, ob das Wort "Windows" in den 80er Jahren ein generischer Begriff für eines von mehreren Merkmalen diverser Softwareprodukte war. Die richtige Frage hätte vielmehr sein müssen, ob "Windows" ein beschreibender Begriff für Betriebssystemsoftware sei.

Der Richter kann den Widerspruch ablehnen oder ihn akzeptieren und Lindows.com Gelegenheit zur Entgegnung geben. Wenn die Einwände nicht durchdringen, wird sich zeigen, ob Microsoft das Risiko eingeht, ein Hauptsacheverfahren anzustrengen. (cp)