Hyundai Staria: Transporter im Bulli-Format mit Wasserstoff-Option

Hyundai kündigt mit dem Transporter Staria einen sichtbar modernen Nachfolger für den Starex an – mit Optionen auf PHEV- später sogar Brennstoffzellen-Antrieb.

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Hyundai gibt seinem neuen Transporter ein futuristisches Erscheinungsbild. Zunächst nur mit Dieselmotor erhältlich soll er bald Hybrid- und später auch Wasserstoffantrieb bieten.

(Bild: Hyundai)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

Das Nachfolgemodell für den Hyundai Starex lässt auf den ersten Blick alle vergleichbaren Transporter hinter sich, was den nach außen getragenen Futurismus angeht. Auf zukunftweisende Antriebe lässt Hyundai die Kunden aber zunächst noch warten, in Deutschland wird erst einmal nur ein Diesel angeboten, ein PHEV soll später kommen. Der angekündigte Brennstoffzellenantrieb könnte allerdings eine interessante Option für bestimmte professionelle Anwender werden.

Mit einer Länge von 5,25, einer Breite von 1,99 einem Radstand von 3,27 und einer Höhe von 1,99 Metern dürfte der Staria als Van bequem Platz und viel Kopffreiheit bieten. In den später folgenden Transporter-Versionen soll der Laderaum bis zu 5000 Liter fassen. Das ist vergleichsweise viel, die Mercedes V-Klasse (Test) fasst bis zu 4630 Liter, ein VW T6 Multivan (Test) maximal 4300, ein Opel Zafira (Test) 4500.

Hyundai Staria Exterieur (10 Bilder)

Reduzierte Formen und große Fensterflächen zeichnen die Karosserie des Staria aus. Das Bild zeigt ein Auto mit der bei uns nicht erhältlichen Motorisierung mit dem 3,5-V6-Ottomotor. Bei uns wird zunächst ein 2,2 Liter-Dieselmotor mit 130 kW / 177 PS und 431 Nm Drehmoment angeboten, wahlweise mit Sechsgang-Handschaltung oder Achtgangautomatik.

Hyundais Transporter bekommt vorn eine Einzelradaufhängung mit unteren Querlenkern und Feder-Dämpferbeinen, an der Hinterachse eine Mehrlenkerachse für den Komfort, den die Passagiere von der zuerst angebotenen, luxuriös konfigurierbaren Van-Version erwarten dürfen. Zunächst wird ausschließlich ein 2,2 Liter großer Dieselmotor mit 130 kW (177 PS) angeboten, der sein maximales Drehmoment von 431 Nm wahlweise über eine Sechsgang-Handschaltung oder eine Achtgang-Automatik an die Vorderachse überträgt. Andere Märkte bekommen auch die Kombination mit dem 3,5-Liter-V6-Benziner. Beide Motorisierungen sind aus den Hyundai Transportern oder beispielsweise dem Hyundai Santa Fe bekannt. Von einer Option auf einen Allradantrieb ist beim Staria allerdings (noch) nicht die Rede.

Hyundai kündigt zudem einen Plug-In-Hybridantrieb an, für den allerdings noch keine Daten im Umlauf sind. Im Santa Fe Plug-in-Hybrid und anderen Modellen kombiniert Hyundai einen 1,6-Liter-Benziner mit 132 kW (180 PS) mit einer 67-kW-E-Maschine. Daraus ergibt sich beim Sante Fe eine Systemleistung von 195 kW und ein Drehmoment von bis zu 350 Nm. Von der Leistung her sicher genug, um allerdings auf eine förderfähige elektrische Reichweite von mehr als 40 km zu kommen, müsste Hyundai dem Staria eine deutlich größere Batteriekapazität mitgeben (die Option, mit einem CO2-Ausstoß unter 50 g/km gefördert zu werden, darf man bei einem so großen Auto wohl beiseite lassen).

Der vom Konzern bereits serienmäßig im Hyundai Nexo erhältliche Brennstoffzellenantrieb mit 135 kW Systemleistung und 395 Nm Drehmoment böte eine interessante Option für die elektrische Langstrecke oder einen urbanen, lokal emissionsfreien Großraumtaxi-Betrieb. Der Tank aus dem Nexo mit 6,33 kg bei 700 bar ließe sich im Staria wohl doppelt einbauen, um eine Reichweite von über 500 km zu ermöglichen. Auch hierzu gibt es noch keine Daten, aber immerhin die Ankündigung von Hyundai, den H2-Antrieb später anbieten zu wollen.

Ebenfalls interessant für Personenbeförderungs-Unternehmen: Sie sollen den Staria mit bis zu elf Sitzplätzen ordern können, eine Option, für die man hierzulande eine Zusatzausbildung und einen P-Schein benötigt. Auf Wunsch montiert Hyundai vorn und auch in der zweiten Reihe elektrisch einstellbare und um 180 Grad drehbare "Captains Chairs", Komfortsessel mit ausfahrbarer Fußstütze sowie eine dritte Sitzreihe, alle mit umlegbaren Lehnen zum Durchladen langer Gegenstände. Damit sind bis zu acht Sitzplätze möglich. Etwas nutzwertiger und lebensnäher ist eine Bestuhlung mit zwei hinteren Dreiersitzbänken und einem dadurch größeren Kofferraum.

Hyundai Staria Interieur (5 Bilder)

Schalter und Knöpfe sind auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Das bedeutet, dass die Bedienung sich vorwiegend über den Bildschirm abspielen muss. Es gibt gute Gründe, das bedenklich zu finden. Der Auswuchs links unterhalb des großen Displays beherbergt die Wählknöpfe für das Automatikgetriebe.

Zu den vielen Extras gehört auch eine Fondklimatisierung sowie eine Dachverglasung. Eine Weitwinkelkamera soll dem Fahrer den Blick auf die Passagiere ermöglichen, eine Gegensprechanlage unangestrengte Unterhaltungen auch über die weiten Strecken im großen Innenraum. Angekündigt hat Hyundai den Verkauf des Staria "ab der zweiten Jahreshälfte 2021". Preise, Ausstattungsoptionen und genauere Daten stehen noch nicht fest.

(fpi)