Discord: Zugriff auf nicht jugendfreie Inhalte in iPhone-App generell blockiert

Auch Erwachsene dürfen künftig nicht mehr per iOS-App auf "NSFW"-Server der Chat-Plattform zugreifen. Die Änderung erfolge auf Apples Geheiß.

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(Bild: lisyl/Shutterstock.com)

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Die Chat-Plattform Discord hat die Jugendschutzrichtlinien verschärft: Server, die sich um nicht jugendfreie Themen drehen oder hauptsächlich an Erwachsene gerichtete Inhalte zeigen, müssen als "NSFW" ("Not Safe For Work") markiert werden, wie der Dienst in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. "Server" sind bei Discord praktisch Räume für eine Community, um sich über bestimmte Themen auszutauschen – das kann auch unterschiedliche Kanäle umfassen.

Sollte der jeweilige Betreiber eine nötige NSFW-Kennzeichnung nicht vornehmen, werde Discord die Server selbst entsprechend kennzeichnen, warnt die Plattform – alle Server sind unter Discords Kontrolle. Als NSFW markierten Server mit ihren Kanälen können nur noch Nutzer über 18 Jahren in der Desktop- und Web-Version von Discord beitreten. Auf iPhone und iPad werden diese Server allerdings generell blockiert, auch Erwachsene dürfen nicht mehr darauf zugreifen, betonte Discord – mit der Ausnahme der Server-Ersteller und der jeweiligen Moderatoren. Ob eine entsprechende Blockade auch für die Android-Version geplant ist, bleibt unklar.

Die weitreichende Änderung sei vorgenommen worden, um Apples Richtlinien zu erfüllen, erklärte ein Discord-Sprecher gegenüber dem Magazin Rolling Stone. Vor wenigen Wochen erst musste Discord auf Apples Geheiß die Altersfreigabe seiner iOS-App von "ab 12" auf "ab 17" hochschrauben, die höchste im App Store möglich Stufe, die etwa auch Browser und andere Apps mit freiem Internetzugriff einstellen müssen. Trotz dieser Maßnahme folgte nun die generelle Blockade von nicht jugendfreien Inhalten auf iOS-Geräten. Die Android-App ist weiter ab 13 Jahren freigegeben.

Anbietern von iOS-Apps wird durch Apples Richtlinien untersagt, anstößige Inhalte bereitzustellen, darunter fällt auch erotisches Material. Apps mit nutzergenerierten Inhalten müssen einen Filter integrieren, um unpassende Inhalte aus ihrer App fernzuhalten. Gewöhnlich können Nutzer solche Filter in der Web-Version eines Dienstes abschalten, nicht aber in der iOS-App.

Apple droht Apps bei Regelverletzungen mit dem Rauswurf: Tumblr war 2018 über Wochen nicht mehr im App Store zu finden, nachdem kinderpornographische Inhalte auf der Plattform gefunden wurde. Der Dienst verbannte in einem radikalen Richtungswechsel schließlich alle erotischen Inhalte von seiner Plattform.

(lbe)