iPhone als Personalausweis: Apple will sich Technik schützen lassen

Apple strebt ein Patent für die Authentifizierung per Smartphone an. Das Secure Element, das Zahlungsdaten verwaltet, könne auch Ausweisdaten speichern.

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(Bild: BongkarnGraphic/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple arbeitet weiter daran, das iPhone zu einem offiziellen Ausweisdokument zu machen: Viele Regierungen erstellen längst Ausweise, die Daten auch auf elektronischen Chips speichern – da liege es nahe, diese auch auf dem iPhone zu hinterlegen, wie das Unternehmen in einem jüngst vom US-Patent- und Markenamt veröffentlichten Antrag ausführt. So sei es etwa möglich, sich schneller elektronisch auszuweisen und das Ausweisdokument selbst müsse nicht mehr zur Hand sein.

Apple will sich dabei speziell die Technik zur Speicherung der Ausweisdaten im "Secure Element" des iPhones schützen lassen. Dort liege eine signierte Beglaubigung, dass das Smartphone den Nutzer authentifizieren könne: Die zu speichernden Ausweisdaten müssten dann elektronisch von der ausstellenden Behörde bestätigt werden. Für das System soll ein Public-Key-Verschlüsselungsverfahren zum Einsatz kommen, heißt es in Apples Patentantrag zu einem "Nutzer-Authentifizierungs-Framework".

Auf dem Secure Element, ein Spezialchip, der mit dem NFC-Controller kommunizieren kann, werden bereits sensible Daten verwaltet: Es kommt für Apples kontaktloses Bezahlsystem Apple Pay zum Einsatz. Der nach Branchenstandards zertifizierte Chip führt Java-Applets aus.

Das System könne sich für jegliche Form von Ausweisen einsetzen lassen, vom Reisepass über den Personalausweis bis hin zu Führerschein oder Studentenausweis. Apples System sieht auch spezielle Authentifizierungsmöglichkeiten vor, bei dem keine persönlichen Daten an ein Lese-Terminal übermittelt werden, sondern lediglich die angefragte Berechtigung entweder bejaht oder verneint wird. Bei einer Altersabfrage etwa beim Kauf von Alkohol müsse schließlich nicht das tatsächliche Geburtsdatum übermittelt werden, so Apple – es reiche die Information, dass der Ausweisinhaber alt genug sei.

Apple arbeitet seit Längerem daran, das iPhone auch zum Ausweisdokument werden zu lassen. Selbst Systeme für digitale Ausweiskontrollen, etwa bei Verkehrskontrollen, schweben Apple vor. An einigen US-Universitäten können Studierende bereits ihren Studienausweis hinterlegen, um so Zugang zu bestimmten Bereichen zu erhalten und in der Mensa zu bezahlen.

Apple-Chef Tim Cook brachte jüngst in einem Interview erstmals ins Gespräch, dass man eigentlich auch direkt per iPhone wählen können sollte. Man tätige auf dem Smartphone schließlich längst seine Bankgeschäfte und speichere Gesundheitsdaten – "warum also nicht?", so Cook.

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(lbe)