Corona: Fabriken von Apple-Partnern leiden in Indien

Der große COVID-19-Ausbruch auf dem Subkontinent betrifft auch die iPhone-Fertiger. Fälle gibt es bei Wistron und Foxconn.

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Apple fertigt nicht nur in Indien, sondern verkauft dort auch. Seit 2020 ist auch der Online-Store des Konzerns im Land vertreten.

(Bild: Apple)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Apples zunehmend wichtige indische Fabrikationen für iPhone und Co. sind offenbar von der aktuellen Corona-Welle betroffen, die das Land erfasst hat. Es soll mehrere Fälle in den Werken von Wistron und Foxconn auf dem Subkontinent gegeben haben, die für Apple herstellen. Das berichten Medien aus Taiwan, aus dem Apples Fertigerpartner kommen.

Am letzten Wochenende wurden so von Foxconn zehn Fälle – offenbar allesamt chinesische Mitarbeiter, die die indischen Beschäftigten trainieren – in einer Anlage in Chennai gemeldet. Sie sollen sich in Quarantäne im örtlichen Krankenhaus befinden, schreibt das Blatt Taiwan News und Berufung auf die Agentur CNA. Foxconn ließ die gesamte Anlage desinfizieren und soll Mitarbeiter mit Schutzausrüstung ausgestattet haben, hieß es weiter. Die Produktion sei aber nicht unterbrochen worden. In weiteren Medienberichten aus Taiwan war zu lesen, dass Foxconn künftig stärker mit örtlichen Behörden zusammenarbeiten will, um Ausbrüche zu verhindern.

Bei Wistron gab es zuvor einen ähnlichen Ausbruch in einem Werk in Kolar in Südindien. Hier wurden mindestens drei taiwanische Manager infiziert. Die Fabrik blieb daraufhin eine Woche dicht. Die Fertiger fürchten, dass die Industrie von geplanten Ausgangsbeschränkungen und COVID-bedingten Fabrikschließungen betroffen sein könnte, was empfindliche Folgen für die Produktion und Lieferkette haben würde.

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Indien ist aktuell massiv von einer neuerlichen COVID-19-Welle betroffen. Krankenhäuser sind massiv überlastet, es herrscht ein Mangel an Sauerstoffflaschen. Am Sonntag gab es fast 370.000 Neuinfektionen, wobei es eine große Dunkelziffer geben soll. Apple hat den Subkontinent zum zweitwichtigsten Produktionsstandort nach der Volksrepublik China ausersehen. Dort gibt es nicht nur einen gigantischen Markt für iPhone und Co., es sind auch gut ausgebildete Mitarbeiter verfügbar.

Nachdem lange nur ältere Modelle in Indien produziert wurden, sind nun sogar Teile der iPhone-12-Herstellung, also des neuesten iPhone-Modells, in die dortigen Fabriken gewandert. Bis zu zehn Prozent der Gesamtherstellung sollen dort demnächst erfolgen. Geräte "Made in India" könnten auch ins Ausland exportiert werden, genau wie dies aktuell mit der chinesischen Herstellung erfolgt.

[Update 12.05.21 8:23 Uhr:] Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurde die Produktion in einer Foxconn-Fabrik in Indien aufgrund mit COVID-19-infizierter Mitarbeiter um "mehr als 50 Prozent" reduziert. Dabei geht es um die Anlage in Chennai in Tamil Nadu im Süden des Landes. Die Region ist besonders stark vom aktuellen Corona-Ausbruch betroffen. Mehr als 100 Foxconn-Mitarbeiter haben sich demnach angesteckt. Es herrsche ein Besuchtsverbot in der Fabrik, hieß es weiter. Mitarbeiter dürften das Gelände verlassen, zunächst aber nicht mehr wiederkommen. (bsc)