Nach Sexismus-Vorwürfen: Gefeuerter Werbespezialist schießt gegen Apple zurück

Apple habe seine umstrittenen Buchpassagen gekannt und ihn dennoch aktiv angeheuert, meint der gefeuerte Manager. Mitarbeiter fordern eine Untersuchung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 210 Kommentare lesen

(Bild: chainarong06/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat mit einer öffentlichkeitswirksamen Personalentscheidung weiter Ärger. Der iPhone-Konzern habe ihn "in einer Schnellentscheidung gefeuert", erklärte der Werbespezialist Antonio García Martínez. Der Manager hatte das Unternehmen Ende vergangener Woche nach kurzer Zeit wieder verlassen müssen, nachdem rund 2000 Apple-Mitarbeiter eine Petition gegen ihn unterstützt hatten. Sie werfen Martínez vor, sein 2016 erschienenes autobiografisches Buch "Chaos Monkeys" enthalte sexistische Passagen.

Er sei von Apple aktiv angeheuert worden, um bei dem Unternehmen an Werbung mit Datenschutz zu arbeiten, erläuterte García Martínez auf Twitter. Apple habe seine Texte im Vorfeld genau gekannt und ihn zu den umstrittenen Passagen aus seinem Bestseller ausführlich befragt sowie zu den Unterschieden zwischen seiner "realen professionellen" und seiner "literarischen Gestalt". Er habe die Angelegenheit "gütlich" abwickeln wollen, doch weil Apple das Schweigen gebrochen habe, wolle er auch seine Position klarstellen.

Wenige Tage nach der Neueinsteinstellung des Managers, der einst Facebooks Werbe-Geschäft mit aufbaute, forderten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Apple eine Untersuchung, weil die "frauenfeindlichen Aussagen" in Buch des Managers in "direktem Gegensatz zur Apples Verpflichtung zu Inklusion und Diversität" stünden. Man wolle wissen, warum seine "publizierten Ansichten zu Frauen und People of Color übersehen oder ignoriert wurden", hieß es in dem Schreiben.

Einer der daran beteiligten Angestellten erklärte gegenüber Recode, der Rauswurf von García Martínez sei nur der erste Schritt gewesen – es müsse weiterhin geklärt werden, wie es überhaupt zu seiner Einstellung kommen konnte.

Apple teilte bislang nur mit, es gebe bei dem Unternehmen keinen Platz für "diskriminierendes Verhalten". Apples Stellungnahme impliziere, dass er "negatives Verhalten" in seiner kurzen Zeit bei Apple gezeigt habe, wehrt sich García Martínez. Dies sei kategorisch falsch und "verleumderisch".

(lbe)