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Endlich nicht mehr selbst radfahren

In einer nicht mehr fernen Zukunft könnten nicht nur Autos von alleine fahren, sondern auch Fahrräder. Vorgeführt hat das nun ein Chinese.

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Das Fahrrad kann von allein vor- wie rückwärts fahren.

(Bild: Peng Zhihui auf Youtube)

Lesezeit: 2 Min.

Autonome Autos sollen dafür sorgen, dass wir nicht mehr selbst an den Verkehrsunfällen schuld sind, sondern die Technik. Scherz beiseite, die Technik soll natürlich dazu beitragen, dass es überhaupt weniger Unfälle geben wird, denn angeblich ist an 90 von 100 Crashs im Straßenverkehr menschliches Versagen ursächlich. Der Verkehr könnte flüssiger werden und Teilnehmer am motorisierten Individualverkehr bräuchten keinen Führerschein mehr. So weit die eine Vision.

Eine andere Vision der Verkehrsautonomie hatte Google einmal in einem Aprilscherz entfaltet, genauer gesagt deren niederländische Niederlassung, und deren Herkunft zufolge konsequent natürlich auf Fahrräder bezogen. Fünf Jahre später hat sie der chinesische Tüftler Peng Zhihui verwirklicht und in einem Youtube-Video vorgeführt. Außerdem hat er Daten zu seinem Projekt Xuan-Bike auf Github bereitgestellt. Xuan ist das Kürzel für eXtremely Unnatural Auto-Navigation.

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Das Fahrrad ist unter anderem mit einem Lidar-Sensor ausgerüstet, durch das es Hindernisse erkennen und ihnen ausweichen kann. Die von einer Kamera eingefangenen Bilder werden in einem Modul Atlas 200 verarbeitet, es stammt von Huawei, für das Peng einmal gearbeitet hat.

Das Xuan kann nicht nur allein vorwärtsfahren, sondern auch rückwärts – wenn auch mit Schrittgeschwindigkeit. Das Fahrrad hält sich nicht nur während der Fahrt, sondern auch im Stehen und mit einem Beutel an den Lenker gehängt im Gleichgewicht. Dafür sorgt unter anderem eine Gyroskop-Ausgleichsschwungscheibe.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Enorm viel Arbeit und NASA-Knowhow steckt gewiss in dem Projekt, da ist die Frage berechtigt: Wozu das alles? Wir könnten in Anlehnung an den Everest-Miterstbesteiger Edmund Hillary antworten: "Einfach so." Oder spekulieren, dass sich nun auch jene, die das bisher nicht können, auf ein Fahrrad schwingen. Oder damit es die vielen künftig autonom fahrenden Autos nicht mehr nur mit menschlichen Radfahrenden zu tun haben, die sich komplett irrational verhalten und daher schwer auszurechnen sind, sondern mit ihresgleichen.

(anw)