Kamera des iPhone 12 Pro Max wird früher unscharf

Objekte, die vors Weitwinkelobjektiv gehalten werden, dürfen minimal 15 cm Abstand haben, da der Autofokus sonst streikt. Das kann bei QR-Code-Scans stören.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 59 Kommentare lesen

Hier hilft nur Zoom.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples neuestes Top-iPhone hat Schwierigkeiten, nahe Objekte scharfzuziehen. Das hat der Hersteller selbst in einer Entwicklerpräsentation zur WWDC 2021 eingeräumt. Bislang war unklar, wo diese sogenannte Minimum Focus Distance (MFD) bei Apple-Smartphones lag; der Konzern hatte sie in der technischen Dokumentation nicht angegeben.

Während die Weitwinkelkamera des iPhone X noch schafft, bis hinunter auf 10 cm Abstand den Autofokus korrekt durchzuführen, sind es beim iPhone 12 Pro Max aufgrund der integrierten Sensor-Shift-Optik zur Bildstabilisierung nur noch 15 cm. Beim iPhone XS Max und dem iPhone 12 Pro bleibt es bei 12 cm. Bei der Verwendung des Teleobjektivs sind es 40 cm bei iPhone X, XS Max und 12 Pro, beim 12 Pro Max hingegen 50 cm. All das geht aus dem "Was ist neu im Camera-Capture-Bereich?"-Video hervor, das der Konzern in der vergangenen Woche publiziert hat.

Die höhere MFD beim iPhone 12 Pro Max hat konkrete Auswirkungen auf die Benutzung. So kann es schwierig werden, zu nahe Objekte scharfzuziehen, was wohl jeder Benutzer schon festgestellt hat. Apple nennt etwa das Abscannen von relativ kleinen QR-Codes, bei denen der Nutzer mit der Kamera nah herangehen muss – der Fokus versagt hier gegebenenfalls komplett. Umgehen lässt sich dies, indem man den Abstand vergrößert und händisch auf das zu erfassende Objekt zoomt.

In iOS 15 gibt es dazu eine Lösung, die diesen Prozess teilweise automatisieren kann; Entwickler werden sie jedoch händisch implementieren müssen. Sie können über mehrere neue API-Funktionen berechnen, wie viel Abstand vorhanden sein muss, damit ein Objekt im Suche komplett erfasst wird und den Nutzer entsprechend (an)leiten beziehungsweise die Zoomstufe vorauswählen, was ihn dazu motiviert, die Distanz zu vergrößern.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Das neue Verfahren sollten etwa Entwickler implementieren, die regelmäßig in ihren Apps QR-Codes abscannen lassen; aber auch für Alternativen für die Kamera-App sind solche Funktionen sehr sinnvoll. Das wissen um die Minimal Focus Distance hilft letzteren außerdem, diverse andere Features in ihren Apps passend zu machen – warum Apple die Werte erst jetzt angibt, bleibt unklar. (bsc)