Amazon: Zahlen ohne Kasse erstmals im Supermarkt-Format

Waren nehmen und einfach nach Hause gehen, weil die Bezahlung automatisch erfolgt. Das bietet Amazon erstmals in einem großen Supermarkt.

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Seniorin mit Einkaufswagen verlässt Supermarkt

(Bild: Amazon.com)

Lesezeit: 2 Min.

Amazon.com eröffnet erstmals ein Lebensmittelgeschäft in der Größe eines ausgewachsenen Supermarktes, in dem man sich an einer Kasse anstellen kann, aber nicht muss. Wer ein Smartphone und die passende Amazon-App hat, kann beim Betreten des Ladens die "Just Walk Out"-Option wählen, zu Deutsch "geh einfach raus". Dann wird der Einkauf automatisch über das Amazon.com-Konto abgerechnet.

Der erste solche Laden heißt Amazon Fresh und sperrt am Donnerstag in Bellevue im US-Bundesstaat Washington auf. Bellevue liegt nahe Seattle, wo Amazon sein Hauptquartier unterhält. Auf etwa 2300 Quadratmetern bietet der Konzern ein übliches Supermarkt-Sortiment, also insbesondere Lebensmittel. Kunden und deren Einkäufe werden über Kameras, Waagen und andere Sensoren überwacht und ausgewertet.

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Entscheidend ist jedoch nicht, wer die Ware aus dem Laden trägt, sondern wer sie vom Regal genommen hat. Es kommt also teuer, einem kurz gewachsenen Mitmenschen oder Rollstuhlfahrer etwas aus einem höheren Regalfach zu reichen. Diesen müssen sich für Hilfe an das Ladenpersonal wenden. Wer sich nicht für "Just Walk Out" interessiert, kann wie gewohnt an einer Kasse zahlen mit Bargeld, elektronischen Essensmarken, Plastikgeld oder mittels Amazon.com-App. Auch Amazon One wird akzeptiert, wobei ein Handscan die Kreditkarte ersetzt.

Bereits seit 2018 betreibt die Firma Ladengeschäfte und Kioske, die sich Bargeld verbitten und nur über die App abrechnen. In den USA heißen diese Läden Amazon Go und Amazon Go Groceries, in Großbritannien verwirrenderweise Amazon Fresh. Sie sind viel kleiner als ein Supermarkt, womit weniger Menschen hineinpassen. Das vereinfacht die Überwachung einzelner Kunden deutlich.

Inzwischen können auch andere Einzelhändler Amazons "Just Walk Out" nutzen, wenn sie in die notwendige Technik investieren und die Abrechnung Amazon überlassen möchten. Selbst nutzt Amazon die "Just Walk Out"-Option im Supermarktformat bis auf Weiteres nur in Bellevue. Die zum Konzern zählende Bio-Kette Whole Foods bietet den kassenlosen Einkauf ebenso wenig wie die 14 bestehenden Amazon-Fresh-Supermärkte in Illinois, Kalifornien und Virginia.

(ds)