Bundeskartellamt ermittelt gegen Apple

Nach Untersuchungsverfahren gegen Amazon, Facebook und Google wollen sich die Kartellwächter nun auch Apple ansehen. Es geht um die Macht von iOS.

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Nach diversen Verfahren in den USA, in der EU sowie in Asien hat nun auch das für Deutschland zuständige Bundeskartellamt damit begonnen, Apples Marktposition unter die Lupe zu nehmen. Die Behörde will ihre neuen Möglichkeiten im Rahmen des reformierten Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) nutzen, um die großen Digital-Plattformen zu untersuchen. Google, Amazon und Facebook fallen bereits unter diese verschärfte Beobachtung, nun kommt auch Apple hinzu.

"Wir werden jetzt prüfen, ob Apple rund um das iPhone mit dem proprietären Betriebssystem iOS ein digitales Ökosystem über mehrere Märkte errichtet hat", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Bei der Untersuchung geht es zunächst darum, ob Apple eine "marktübergreifende Bedeutung" hat. Der Konzern verneint dies gerne, da das iPhone einen deutlich geringeren Marktanteil hat als das Google-Betriebssystem Android.

Mit der im Januar abgeschlossenen 10. Novelle des GWB dürfen die bundesdeutschen Kartellwächter einfacher gegen Digitalplattformen vorgehen. Sie müssen dazu belegen, dass es sich bei diesen um Unternehmen handelt, die eine "überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb" aufweisen. Bei Google, Amazon und Facebook sieht man dies augenscheinlich als gegeben an.

Bei Apple könnten die Kartellwächter unter anderem die Verknüpfung von Soft- und Hardware sowie den Softwarevertrieb und Dienste wie iCloud prüfen. "Wir werden uns neben der Stellung des Konzerns in diesen Bereichen unter anderem auch mit der weitreichenden Integration über mehrere Marktstufen, der technologischen und finanziellen Ressourcenstärke des Unternehmens sowie seinem Zugang zu Daten beschäftigen", sagte Mundt. Insbesondere der App Store, den Apple exklusiv betreibt, steht im Zentrum des Interesses – wie schon in diversen anderen Verfahren gegen den Konzern.

Man freue sich darauf, "unseren Ansatz mit dem Bundeskartellamt zu diskutieren und einen offenen Dialog über alle Bedenken zu führen", teilte Apple in einem Kommentar gegenüber der Nachrichtenagentur dpa mit. Man sei "stolz darauf, ein Motor für Innovation und Arbeitsplätze zu sein". Allein die iOS-Plattform unterstütze mehr als 250 000 Arbeitsplätze in Deutschland.

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(bsc)