AirTags: Apple bessert beim Stalking-Schutz nach

Apple hat einen zweiten Firmware-Anlauf unternommen, damit AirTags heimlich Überwachte früher warnen. Funktionen wie die Familienfreigabe fehlen weiterhin.

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Besitzer aktueller iPhones werden vor fremden AirTags gewarnt.

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple muss bei der Firmware für AirTags nachbessern: Die bereits Anfang Juni angekündigte Version 1.0.276, die den Stalking-Schutz des Trackers verbessern soll, wird nun in einer neuen Fassung bereitgestellt. Die Versionsnummer selbst bleibt unverändert. Angaben zu den Neuerungen der Firmware-Revision nannte Apple bislang nicht.

Viele AirTags-Nutzer berichteten, dass sie das Firmware-Update auf 1.0.276 im Laufe der zurückliegenden Wochen gar nicht erhalten haben, die neue Version nach der Freigabe nun aber direkt automatisch auf den Tags installiert wurde. Möglicherweise korrigiert der neue Build der Firmware also Probleme beim Aufspielen.

Die auf den AirTags aktuell installierte Firmware-Version lässt sich in der "Wo ist?"-App prüfen, dafür tippt man in der AirTag-Detailansicht das Akku-Icon an, um die Informationen zur Firmware-Version offenzulegen – ebenso wie die Seriennummer. Eine Installation des Updates lässt sich nicht manuell vornehmen, sie wird automatisch durchgeführt, wenn die AirTags in der Nähe des zugehörigen iPhones liegen.

Die neue Firmware-Version soll verhindern, dass AirTags zur heimlichen Standortüberwachung eingesetzt werden, wie Apple zum Monatsanfang in Aussicht gestellt hatte. Wird ein AirTag von einer anderen Person mitgeführt, die kein iPhone nutzt, soll der Tracker schon nach acht bis spätestens 24 Stunden durch einen Warnton auf sich aufmerksam machen – und nicht erst nach drei Tagen, wie ursprünglich eingestellt.

iPhone-Besitzer (ab iOS 14.5) werden gewöhnlich schon beim Nachhausekommen oder dem Erreichen eines häufigen Ortes auf einen fremden AirTag hingewiesen. Um einen solchen Schutz auch für Android-Nutzer und -Nutzerinnen zu bieten, arbeitet Apple auch an einer Warn-App für Android, die noch im weiteren Verlauf des Jahres erscheinen soll.

Auch das durch die neue Firmware verringerte Zeitfenster entschärft allerdings nicht alle Tracking-Szenarien: Kehrt ein Stalking-Opfer etwa regelmäßig in die Umgebung des Stalkers zurück – etwa in Situationen häuslichen Missbrauchs – wird der Timer zurückgesetzt und es erfolgt möglicherweise keine Warnung. Der Warnton der AirTags ist zudem nicht extrem laut – in unserem AirTag-Test waren es 73 Dezibel – und der Lautsprecher lässt sich zerstören, ohne die Tracking-Funktionalität zu beeinträchtigen.

Weitere neue Funktionen scheint die Firmware nicht zu liefern. So fehlt auch die von vielen Nutzern gewünschte Unterstützung von Apples Familienfreigabe weiterhin: Während sich alle Apple-Geräte der Familie von allen Familienmitgliedern tracken lassen, ist dies bei AirTags nicht der Fall. Ein geteilter Autoschlüssel lässt sich zum Beispiel jeweils nur vom AirTag-Besitzer orten. Der Partner hat im Rahmen der Familienfreigabe nur die Option, die Warnhinweise des AirTags abzustellen, kann den Schlüssel aber nicht per "Wo ist?"-App aufspüren.

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(lbe)