Apple geht angeblich gegen Leaker vor

Ein Unbekannter, der zutreffende Details zu unveröffentlichten Apple-Produkten per Social Media teilte, hat nach eigener Angabe Post von Anwälten erhalten.

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(Bild: Sitthiporn Kongtee/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple will anscheinend Vorabenthüllungen von Produktdetails in sozialen Medien besser unter Kontrolle bringen: Der Leaker "Kang" wurde nach eigener Angabe von einer im Auftrag des iPhone-Konzerns agierenden Anwaltskanzlei gewarnt, keine weiteren vertraulichen Inhalte mehr zu veröffentlichen und bereits getätigte Postings zu löschen.

Die Preisgabe der Informationen könne Wettbewerbern nutzen oder auch Endkunden täuschen, falls manche Angaben nicht stimmen, sei als Grund angeführt worden. Das Schreiben hätten auch andere Leaker erhalten, schreibt Kang.

Kang veröffentlichte im vergangenen Jahr mehrere zutreffende Angaben zu Apple-Produkte vorab bei dem chinesischen Netzwerk Weibo, teils wurden seine Informationen auch in Englisch übersetzt auf Twitter weitergegeben. Dazu gehörten etwa letztlich richtige Details zu den Spezifikationen des gesamten iPhone-12-Lineups sowie dem damals ebenfalls neu eingeführten HomePod mini. Er habe nie geheime Produktfotos veröffentlicht, sondern nur Texte – teils in Form von Rätseln und angeblichen Träumen –, so Kang, doch auch dies sei dem Anwaltsschreiben zufolge unerwünscht. Welche Konsequenzen angedroht wurden, bleibt unklar.

Gerüchte und Spekulationen rund um neue Apple-Produkte sind nahezu so alt wie das Unternehmen selbst, das besonders seit der Rückkehr des Gründers Steve Jobs stets auf penible Geheimhaltung bei der Produktentwicklung und entsprechend möglichst überraschende Ankündigungen setzte.

Mit dem Milliardengeschäft iPhone hat sich längst auch ein Markt rund um Leaks und den Verrat von Geschäftsgeheimnissen gebildet, Vorabinformationen zu Spezifikationen und Bauplänen können für Accessoire-Hersteller etwa Gold wert sein. Zur nächsten iPhone-Generation sickern gewöhnlich schon Monate im Voraus entscheidende Details durch, viele der Informationen werden inzwischen über Social Media ausgetauscht.

Jüngsten Berichten zufolge pocht Apple inzwischen auch wieder verstärkt auf Geheimhaltung bei Zulieferern: Neben einer Zuverlässigkeitsüberprüfung der Arbeiter, die Apple-Produkte endmontieren soll auch Videoüberwachung und die Vernichtung von Prototypen sicherstellen, dass keine Bauteile frühzeitig an die Öffentlichkeit dringen. Gegenüber eigenen Mitarbeitern kündigte der Konzern vor mehreren Jahren strikte Maßnahmen in Fällen von Geheimnisverrat an.

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(lbe)