Fusion und Börsengang beflügeln Lucid Motors

Der Elektroautohersteller Lucid Motors notiert nach einer Milliardenfusion nun erstmals an der Börse. Die Aussichten scheinen vielversprechend.

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Nasdaq

Hacker sind einem Medienbericht zufolge vor rund vier Jahren in die US-Börse Nasdaq eingebrochen.

(Bild: dpa, Jason Szenes/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Ein gelungenes Debüt feierte das Luxus-Elektroauto-Startup Lucid Motors am Montag an der Technologiebörse Nasdaq in New York. Die Aktien des in saudischem Besitz befindlichen und in Kalifornien ansässigen Startups legten am ersten Handelstag kräftig zu.

Zuvor war eine Fusion mit dem SPAC-Unternehmen Churchill Capital IV über die Bühne gegangen. Dabei erhielt Lucid rund 4,5 Milliarden US-Dollar frisches Kapital, das in den Ausbau der Fabriken investiert werden soll. SPAC steht für Special Purpose Acquisition Company und bezeichnet Unternehmen, die Kapital sammeln, um sich später mit einem privaten Unternehmen zusammenzuschließen oder es zu übernehmen.

Der gute Börsenstart von Lucid Motors ist Ausdruck der mit dem Unternehmen verbundenen enormen Erwartungshaltung. Beobachter trauen Lucid eine vielversprechende langfristige Wachstumsgeschichte zu. Es könnte das nächste große Elektrofahrzeug-Unternehmen werden und Tesla im Bereich der Premium-Elektrofahrzeuge herausfordern, heißt es.

Nach dem Börsengang wird sich Lucid Motors nun darum kümmern müssen, sein erstes Elektroauto auf die Straße zu bringen. Dies war bislang mehrmals verschoben worden. Das Startup hat angekündigt, dass es noch in diesem Jahr mit der Auslieferung seiner extrem leistungsstarken Elektro-Luxuslimousine Lucid Air beginnen will. Ein Elektro-SUV namens Gravity ist ebenfalls in Arbeit.

Lucid Motors wurde 2007 als ein Elektrofahrzeugbatterieunternehmen namens Atieva gegründet. Im Jahr 2016 machte sich das Unternehmen daran, eine eigene vollelektrische Limousine zu bauen, und beauftragte Peter Rawlinson, den ehemaligen leitenden Ingenieur des Model-S-Programms bei Tesla, mit der Leitung des Projekts. Mittlerweile ist Rawlinson zum CEO bei Lucid aufgestiegen.

Lucid aber hatte zunächst Probleme, Investoren für die kostspielige Entwicklung und Herstellung der E-Limousine zu finden. Im Jahr 2018 stieg Saudi-Arabiens Staatsfond mit einem Milliarden-Dollar-Deal ein. Diese Finanzspritze und spätere Investitionen aus dem Fond haben gaben Saudi-Arabien die Mehrheit an Lucid Motors.

Eigentlich sollte die Elektro-Luxuslimousine Lucid Air längst auf europäischen Straßen rollen. Ursprünglich sollte das 2016 angekündigte Fahrzeug im Jahr 2020 auf den Markt kommen, dann verschob Lucid den Start auf Anfang 2021. Im Februar kündigte das Unternehmen an, dass die Auslieferung in Europa Ende dieses Jahres beginnen soll. (akn)