Smartphones: Huawei zeigt erste HarmonyOS-Handys P50 und P50 Pro

Huaweis P50 und P50 Pro sind die ersten Handys, die direkt zum Start mit dem Betriebssystem HarmonyOS laufen. Ein internationaler Start ist fraglich.

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Das Huawei P50 Pro ist bisher nur für den chinesischen Markt angekündigt

(Bild: Huawei)

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Huawei hat in China die ersten Handys angekündigt, die mit dem hauseigenen Betriebssystem HarmonyOS auf den Markt kommen. Das P50 und das P50 Pro sind die neuen Flaggschiff-Modelle des angeschlagenen Smartphone-Herstellers, der seine Geräte aufgrund eines US-Handelsembargos im Westen nur noch mit Einschränkungen anbieten kann.

Eine dieser Einschränkungen: Beide Huawei-Topmodelle kommen ohne 5G auf den Markt. Während sich der neue Mobilfunkstandard bei anderen Anbietern bereits im Mittelklasse- oder sogar Einstiegshandys etabliert hat, muss Huawei also auch bei seinen Top-Geräten noch auf 4G zurückgreifen. Für Huawei dürfte das besonders bitter sein, weil das Unternehmen für den Ausbau der 5G-Infrastruktur in China maßgeblich mitverantwortlich ist.

Offenbar ist es für Huawei aber nicht mehr möglich, an 5G-Module zu gelangen: Das US-Unternehmen Qualcomm hat eine Sonderlizenz für den Handel mit Huawei, darf allerdings ausschließlich 4G-Chips an das Unternehmen liefern. Huaweis eigene Chip-Produktion wird außerdem durch Handels- und Lizenzrestriktionen eingeschränkt.

Das Huawei P50 läuft mit dem Snapdragon 888 in einer 4G-Variante, das Huawei P50 Pro gibt es auch als Ausführung mit einem Kirin 9000 von Huawei. Im Inneren der Handys sitzen außerdem 8 bis 12 GByte RAM. Beide Handys sind mit OLED-Display (bis zu 120 Hz) ausgestattet. Besonderes Augenmerk legt Huawei auf die Kameras: Das P50 Pro hat eine Hauptkamera mit 50 Megapixeln, eine Telefoto-Kamera mit 64 Megapixeln, eine Monochrom-Kamera mit 40 Megapixeln und ein Ultraweitwinkelobjektiv mit 13 Megapixeln. Dem P50 fehlt die Monochrom-Kamera.

Das P50 Pro gibt es in China ab umgerechnet 880 Euro, das P50 kostet umgerechnet mindestens 580 Euro. Beide Smartphones laufen mit Huaweis neuem HarmonyOS-Betriebssystem, das als Alternative zu Android entwickelt wurde. Das Huawei-OS nutzt dafür Code des Android Open Source Project.

HarmonyOS fehlt der Zugang zu Google-Diensten und Apps wie dem Play Store, Gmail oder Google Maps. Aus diesem Grund ist es fraglich, ob Huawei seine Spitzenmodelle auch im Westen anbieten wird. Das Unternehmen will bisherige Android-Handys auf den chinesischen Markt auf HarmonyOS umrüsten – in China werden die Google-Anwendungen ohnehin geblockt. Für Deutschland ist ein solcher OS-Umzug aber nicht angekündigt.

(dahe)