Pixel 6 mit Tensor: Google baut erstmals eigene Chips in sein Premium-Handy

Mit dem Pixel 6 möchte Google den Top-Handys anderer Hersteller Konkurrenz machen. Dabei sollen neue, selbstentworfene Tensor-SoCs helfen.

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Handys Pixel 6 und Pixel 6 Pro von hinten

Vorserienmodelle Google Pixel 6 und Pixel 6 Pro

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.

Für seine nächste Handy-Generation hat Google ein eigenes System-on-Chip (SoC) entwickelt. Es hört auf den Namen Tensor und ist für Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) optimiert, enthält aber auch CPU-Kerne und eine Grafikeinheit. Davon verspricht sich Google deutliche Fortschritte bei Foto- und Videografie sowie Spracherkennung – datenschutzfreundlich direkt auf dem Handy anstatt Daten in die Cloud laden zu müssen.

Das geht aus einer Vorankündigung Googles vom Montag hervor. Im Herbst möchte der Datenkonzern zwei neue Handymodelle auf den Markt bringen, Pixel 6 und das etwas größere Pixel 6 Pro. Es sind die ersten Smartphones, für die Google den Prozessor selbst entwickelt hat. Als Marke für das eigene SoC dient der zur Google I/O 2016 eingeführte Prozessor-Name Tensor.

"Da mehr und mehr Features auf KI und ML beruhen, geht es nicht einfach darum, mehr Rechenkraft hinzuzufügen", erklärt Googles Endgerätechef Rick Osterloh in einem Blogbeitrag. In diesem Fall sei das Tensor-SoC darauf ausgerichtet, die automatische Bearbeitung von Fotos und Videos zu verbessern und zu beschleunigen. Außerdem ist ein neuer Sicherheitschip namens Titan M2 mit an Bord.

Insbesondere unscharfe Fotos möchte Google mit seinen KI-Algorithmen sofort schärfen. 2019 hat Google es geschafft, das zuvor 100 GByte umfassende Modell für Spracherkennung und -verarbeitung auf ein halbes Gigabyte zu reduzieren. Als Teil Googles großer Datenschutz-Initiative wurden Spracherkennung samt Assistant damit erstmals lokal auf Pixel-Handys statt in der Cloud ausgeführt – mit bescheidenen Abstrichen bei der Erkennungsgenauigkeit. Das Tensor-SoC soll nun die Genauigkeit heben, mehr Sprachen unterstützen und bessere Live-Übersetzungen sowie -Untertitelung bieten.

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Neu sind auch die rückwärtigen Kameras, die in einem schwarzen, sich abhebenden Balken quer über die Handyrückseite verbaut sind. Pixel 6 bekommt drei Sensoren, einen mit einem besonders weitwinkeligen Objektiv, Pixel 6 Pro zusätzlich eine 4x-Zoom-Linse. Das hat Google The Verge verraten. Die Bildschirme werden 6,4 respektive 6,7 Zoll Durchmesser und eine Bildwiederholrate von 90 beziehungsweise 120 Hertz aufweisen. der Fingerabdrucksensor wird direkt in das Bildschirmglas integriert.

Erscheinungstermin und Preise für die beiden Android-Handys verrät Google noch nicht. Ein vierstelliger Preis wäre keine Überraschung – schließlich soll sich die für das vierte Quartal geplante teure Werbekampagne rentieren.

[Update 03.08.2021 – 10:50 Uhr] Überschrift und Anriss korrigiert.

(ds)