AdObserver: Facebook unterbindet Projekt der New York University

Die New York University wollte mit dem AdObserver untersuchen, wer politische Anzeigen bei Facebook sieht. Das möchte das soziale Netzwerk nun unterbinden.

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(Bild: dolphfyn/Shutterstock.com)

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Facebook macht ernst und unterbindet den Zugang eines Projekts der New York University (NYU) zu der Plattform. Mit dem AdObserver wollten Wissenschaftler herausfinden, wer wann welche politischen Anzeigen in dem sozialen Netzwerk sieht. Facebook argumentiert damit, dass zu viele Daten abfließen würden und dies gegen die Richtlinien verstoße: Auch Wissenschaft rechtfertige das nicht, heißt es.

Allerdings basiert das Projekt auf der Freiwilligkeit der Nutzerinnen und Nutzer, die mittels Browser-Erweiterung die Daten freigeben. Rechtlich also eine völlig andere Situation als etwa beim Skandal um Cambridge Analytica, bei dem Nutzerdaten ohne deren Wissen abgegriffen und verarbeitet wurden, mit dem Zweck auf die politische Meinungsbildung einzuwirken.

Facebook schreibt in einem Blogbeitrag, dass man seit Monaten versucht habe, mit der NY University zusammenzuarbeiten, um einen Weg zu finden, das Projekt voranzutreiben – aber "die Privatsphäre schützend". Es deutete sich bereits an, dass Facebook versuchen werde, das Projekt zu unterbinden. Da kein gemeinsames Vorgehen angenommen wurde, habe man sich entschieden, alle Konten, Apps, Seiten und Zugänge der Plattform zu blockieren. "Die Datensammlung des Projekts widerspreche den Nutzungsbedingungen Facebooks."

Auch erklärt das soziale Netzwerk, gebe es ausreichend von ihnen gestaltete Möglichkeiten, um Forschung voranzutreiben. "Wir bieten Wissenschaftlern eine Reihe an Privatsphäre-schützenden Methoden, Daten zu sammeln und zu analysieren." Dazu gehöre etwa die Ad Bibliothek und die APIs "Data for Good" sowie "Facebook Open Research & Transparency (FORT)". Hier werden jeweils von Facebook ausgewählte Informationen und Daten bereitgehalten – anders als die Daten, die via AdObserver zur Auswertung weitergeleitet wurden. Allerdings bedarf die Erweiterung der NYU auch nicht zwingend eine Erlaubnis von Facebook, um manche Informationen zu sehen.

(emw)