Open Data: Hacker öffnen staatliche Datenpools
Die riesigen Informationssilos der Bundes- und anderer Behörden sollten eigentlich der Allgemeinheit zugutekommen. Aktivisten haben sie nun teilweise geöffnet.
Wer die Website der "Bundesstelle für Open Data" unter der URL bund.dev besucht, wähnt sich auf einer Homepage der öffentlichen Hand: Mit ihren riesigen Agenturfotos kommt sie so beschaulich daher wie eine Ministeriums-Webseite. Dokumentationen von sechs Programmierschnittstellen sind auf der Startseite verlinkt, etwa das "Jobsuche API" der Bundesagentur für Arbeit und das "Deutscher Wetterdienst: API", über das sich aktuelle Wetterdaten von allen deutschen Wetterstationen abrufen lassen.
Mit den Informationen und ein wenig Programmier-Know-how kann jeder auf die Daten der staatlichen Quellen zugreifen und sie in seinen Anwendungen nutzen. Für den Zugriff auf die wichtigsten APIs stellt die Bundesstelle ein eigenes Python-Paket bereit. Ein auf der Website integrierter API-Proxy ermöglicht Besuchern sogar, fast alle dokumentierten Programmierschnittstellen direkt im Browser auszuprobieren.
Am Fuß stellt die Homepage einen 5-Punkte-Plan "Sofortmaßnahmen Zweites Open Data Gesetz" vor. Er beschreibt, wie die Open-Government-Umsetzungsstrategie des Bundes verwirklicht werden könnte. Jeder konnte sich bis Ende August per GitHub bei der Formulierung des 5-Punkte-Plans beteiligen.