Aktivisten warnen vor Apples China-Abhängigkeit

Das Reich der Mitte ist Apples größter Produktionsstandort und ein zunehmend wichtiger Markt. Verschiedene NGO halten das für problematisch.

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Schutz bei der Arbeit

Arbeiter in einem Apple-Laden in Peking.

(Bild: dpa, Mark Schiefelbein/AP/dpa)

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Eine Gruppe bekannter Nichtregierungsorganisationen hat in einem Brief an den amerikanischen Kongress vor den Gefahren gewarnt, die Apples Abhängigkeit von China mit sich bringen könnte. Die NGO setzen sich für eine schärfere Regulierung großer US-Tech-Konzerne ein, beteiligt waren das American Economic Liberties Project, das Center for Digital Democracy, Demand Progress, Public Citizen und das Revolving Door Project.

In dem Brief, der der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg vorliegt, geht es vor allem um die Frage, ob geplante Anti-Monopol-Maßnahmen des amerikanischen Gesetzgebers negative Auswirkungen auf die Sicherheit haben. Dieses Argument hatten Lobbyvertreter mehrfach vorgebracht. Als Beispiel nennen die NGO Apple. Das Unternehmen habe eine starke Verbindung nach China, seine Lieferkette hänge an dem Land. Zudem hätten US-Technikfirmen China geholfen, Überwachung und Zensurmaßnahmen umzusetzen. Apple versucht zwar in jüngster Zeit, mehr Produktion in andere Länder zu verschieben. Doch wirklich umfassend zu gelingen scheint dies nicht. Weiterhin ist China für den Konzern auch ein enorm wichtiger Absatzmarkt.

"Big Tech geht es nicht darum, der nationalen Sicherheit oder dem Gemeinwohl zu helfen, es geht darum, Monopolgewinne und Marktmacht zu sichern." Das stehe so auch in den Unternehmensstrukturen geschrieben. Es sei der Auftrag der Regierung, die nationale Sicherheit zu schützen, "nicht die von Mark Zuckererg". Apple versucht unter anderem, eine Regulierung des App Store zu verhindern, die weltweit auf dem Vormarsch ist. Zuletzt hatte der Konzern sein Sideloading-Verbot auf dem iPhone mit Sicherheitsbedenken begründet.

Neben Apple werden in dem Brief auch Facebook, Amazon und Google als problematische Unternehmen mit Abhängigkeiten erwähnt. Ein ehemaliger Marine-Offizier, der heute für das American Economic Liberties Project arbeitet, sagte, es gebe "mehrere Risikoschichten, wenn man sich von einer kleinen Anzahl von Privatfirmen abhängig macht, die durch Gewinne motiviert werden". Die Firmen selber seien eine Gefahr, aber auch die Marktkonzentration, die die Einkaufsmöglichkeiten der Regierung etwa im Militärbereich reduziere.

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(bsc)