StreamOn: Telekom warnt vor Problemen mit iCloud Privat-Relay in iOS 15

Apples neuer Datenschutzdienst kann dazu führen, dass der iPhone-Datenverbrauch für StreamOn-Dienste plötzlich abgerechnet wird.

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(Bild: chainarong06/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die Deutsche Telekom rät iPhone-Kunden mit StreamOn-Tarifen, Apples Datenschutzdienst iCloud Privat-Relay abzuschalten: Ist die mit iOS 15 neu eingeführte Funktion aktiv, kann es nämlich zu "Einschränkungen" bei StreamOn-Diensten kommen, wie der Netzbetreiber warnt. Durch Privat-Relay wird der über die sogenannte Zero-Rating-Tarifoption abgedeckte Datenverkehr unter Umständen doch abgerechnet – sprich das im Tarif enthaltene Datenvolumen kann überraschend schnell aufgebraucht sein.

Das Problem zeige sich nur bei Apps von StreamOn-Partnern, die Verbindungen immer noch über http- statt über verschlüsselte https-Verbindungen aufbauen, wie die Telekom in einem Support-Dokument erläutert. Privat-Relay greift nicht nur im Apple-Browser Safari, sondern verschlüsselt auch den http-Traffic von Apps automatisch. Zudem wird die IP-Adresse des Nutzers verschleiert – eine richtige Zuordnung zum StreamOn-Kunden scheint entsprechend fehlzuschlagen.

Betroffen davon sind alle Kunden mit StreamOn-Option ab dem iPhone 6s, die iOS 15 installiert und Privat-Relay aktiviert haben, heißt es von der Telekom. Der Apple-Dienst steht nur zahlenden iCloud-Abonnenten zur Verfügung und ist auch in iPadOS 15 sowie macOS 12 Monterey integriert – dort kann es zu den gleichen Abrechnungsproblemen kommen, wenn StreamOn-Dienste über das Mobilfunknetz genutzt werden.

Privat-Relay soll es für Dritte – darunter auch Netzbetreiber – schwerer bis unmöglich machen, Einblick in das Surf-Verhalten der Kunden zu erlangen. Apple führt den Dienst derzeit noch als "Beta", da es zu verschiedenen Problemen mit Web-Diensten kommen kann. Im Unterschied zu einer aktiven VPN-Verbindung, die von iOS signalisiert wird, ist Privat-Relay nach der Aktivierung "unsichtbar" – und gerät so schnell in Vergessenheit.

Die StreamOn-Partner wurden über das Problem informiert, schreibt die Telekom. Diese seien für die nötige "Anpassung bzw. Verschlüsselung" aber selbst zuständig. Nach Angabe des Mobilfunkanbieters ist "weniger als ein Viertel" der 50 wichtigsten StreamOn-Angebote davon betroffen – sprich dort werden noch unverschlüsselte http-Verbindungen eingesetzt. Eine konkrete Liste der Dienste wurde nicht genannt. Nutzer der entsprechenden "Zero Rating"-Tarifoption Vodafone Pass sollten bei der Nutzung von Privat-Relay mit ähnlichen Abrechnungsproblemen beim Datenvolumen rechnen.

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(lbe)