Europäisches Supercomputer-Projekt setzt auf Intel-Technik

Eine Kombination aus der ARM-CPU Rhea und Intels Rechenbeschleuniger Ponte Vecchio soll die Entwicklung eines europäischen Exaflops-Superrechners abkürzen.

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Modul mit vier Ponte-Vecchio-Beschleunigern

(Bild: Intel)

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Die französische Firma SiPearl entwickelt im Rahmen der European Processor Initiative (EPI) als ersten Allzweckprozessor den "Rhea" mit 72 ARM-Neoverse-V1-Kernen. Nun will SiPearl in Partnerschaft mit Intel die Programmierschnittstelle oneAPI für Rhea adaptieren, damit sich der Prozessor mit Intels kommenden Rechenbeschleunigern vom Typ Ponte Vecchio kombinieren lässt. Das soll den Weg zu einem europäischen Supercomputer der Exaflops-Klasse – also mit mehr als 1 Trillion Gleitkommaberechnungen pro Sekunde – abkürzen.

Im Rahmen der EPI werden auch "hiesige" Rechenbeschleuniger mit verschiedenen Mikroarchitekturen wie RISC-V und Kalray MPPA entwickelt. Dieser "EPAC" ist bisher aber in einem frühen Stadium EPAC1.0.

Rhea soll Ende 2022 erscheinen und auch PCI Express 5.0 beherrschen. Der kohärente PCIe-5.0-"Aufsatz" Compute Express Link (CXL), den Ponte Vecchio nutzen kann, ist erst für den Rhea-Nachfolger Cronos vorgesehen.

Mittlerweile kooperiert SiPearl mit dem indischen Entwicklungsdienstleister Open-Silicon (OpenFive) und will die HPC-Version von Rhea mit 6-Nanometer-Technik von TSMC fertigen lassen (N6). Sie soll auch schnellen HBM2E-Speicher ansteuern.

Intel steht im Wort, Ponte Vecchio im kommenden Jahr 2022 mindestens für den US-amerikanischen Exaflops-Supercomputer Aurora zu liefern. Eine Ponte-Vecchio-Einheit soll 45 TFlops bei einfacher Genauigkeit (FP32) erreichen und wäre damit deutlich schneller als Nvidias A100.

Ponte Vecchio besteht aus bis zu 47 einzelnen Silizium-Dies mit zusammen über 100 Milliarden Transistoren und von mehreren Zulieferern, außer von Intel selbst etwa auch von TSMC. Intel will in den kommenden Jahren weitere Chipwerke in Europa bauen.

(ciw)