Bundesverwaltung will stärker Linux nutzen

Der Bundesinnenminister und der Chef von IBM Deutschland unterzeichnen einen Kooperationsvertrag: Öffentliche Verwaltungen in Deutschland sollen künftig freie Software günstig beschaffen können.

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Das Bundesinnenministerium will verstärkt offene Betriebssysteme wie Linux in allen öffentlichen Verwaltungen nutzen. Bundesinnenminister Otto Schily und der Chef von IBM Deutschland, Erwin Staudt, wollen dafür einen Kooperationsvertrag unterzeichnen, teilt das Ministerium mit. Der Vertrag sehe vor, dass die Verwaltungen in Deutschland künftig besonders günstig Software beschaffen können, die auf Open-Source-Software basiert, heißt es.

Der Vertrag gehe auf eine Initiative Schilys zurück. Er habe nach dem 11. September gemeinsam mit wichtigen Vertretern der IT-Industrie nach Möglichkeiten gesucht, "wie öffentlicher und privater Sektor die IT-Infrastrukturen in Deutschland sicherer machen können". Dazu seien die Vermeidung von "Monokulturen" im Software-Bereich und die Förderung von offener Software ein wichtiger Schritt. Auch der Bundesrechnungshof hatte im Februar in einer Prüfungsmitteilung auf die Vorteile von offener Software hingewiesen. Linux-Produkte sind danach problemlos einsetzbar und haben den Vorteil, dass ihre Nutzung "Herstellerabhängigkeiten" verringert.

Der weltgrößte Computerkonzern IBM engagiert sich seit geraumer Zeit für das Betriebssystem Linux. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern eine Milliarde US-Dollar in das freie Betriebssystem investiert. Der Kooperationsvertrag soll kommenden Montag unterzeichnet werden. (anw)