Auch Indien geht gegen Apples App Store vor

Die Wettbewerbsbehörde CCI will untersuchen, ob der iOS-App-Laden ein Monopol hat – obwohl Apple in Indien vergleichsweise wenig Kunden betreut.

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple bekommt weiteren Ärger wegen möglicher Wettbewerbsverzerrungen im App Store. Nach dem Vorgehen diverser weiterer Kartellbehörden unter anderem in Europa, den USA und Asien will sich nun auch die indische Regierung ansehen, ob der Online-Laden für iPhone-Software des Konzerns womöglich gegen Monopolrecht verstößt. Dies teilte die Competition Commission of India (CCI) Ende letzter Woche mit.

Indien ist insofern eine besondere Situation, als dass Apple hier einen sehr geringen Marktanteil bei den Smartphones hat. Die iPhone-Durchdringung ist zwar aktuell im Wachstum begriffen – so soll der Marktanteil von 2020 auf 2021 von 1,4 auf 4,5 Prozent hochgegangen sein. Dennoch dominiert Googles Android-Betriebssystem bei den Handys den Subkontinent.

Die CCI reagierte mit der Einleitung des Verfahrens auf Beschwerden einer Gruppe aus der Zivilgesellschaft. Das zuvor wenig bekannte Non-Profit "Together We Fight Society" hatte im letzten Jahr offiziell kritisiert, dass die 30 Prozent betragende Provision, die Apple auf Bezahl-Apps und In-App-Verkäufe (sowie Abos im ersten Jahr) verlangt, Softwareunternehmen schade und den Wettbewerb einschränkte. Apple wies die Vorwürfe zurück und teilte mit, man konzentriere sich darauf, seine Geräte für die Kunden so attraktiv wie möglich zu machen.

Laut CCI haben die Beschwerden dazu ausgereicht, eine Untersuchung einzuleiten. In den kommenden zwei Monaten soll nun ein Bericht erstellt werden, der die App-Store-Situation in Indien untersucht. Was passieren könnte, wenn Apple als Wettbewerbsverzerrer gewertet wird, blieb zunächst unklar. Der Konzern könnte gegen ein Anti-Monopol-Gesetz aus dem Jahr 2002 verstoßen haben, hieß es.

Apple muss sich weltweit Kartellklagen und Wettbewerbsverfahren unterziehen, die allesamt damit zu tun haben, dass der Konzern nur seinen App Store als Software-Distributionsweg für das iPhone erlaubt. Weiterhin müssen App-Hersteller den Zahlungsdienst des Unternehmens verwenden. Einer der Ausgangspunkte war ein großangelegter Prozess zwischen Apple und Epic Games in den USA, der mittlerweile aber auch international ausgetragen wird.

Für Apple ist Indien ein spannender Markt – nicht nur zum Verkauf an eine zunehmend lukrative Zielgruppe, sondern auch als Produktionsstandort. Allerdings hatte es beim Fertiger Foxconn, der in Indien unter anderem iPhones zusammenbaut, zuletzt Probleme beim Arbeitsschutz gegeben.

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(bsc)