Stalking: US-Politiker will Zweckentfremdung von AirTags verbieten

Eine neue Rechtsvorschrift soll es im US-Bundesstaat Pennsylvania illegal machen, AirTags zum unerwünschten Orten anderer Personen oder Objekte einzusetzen.

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Im US-Bundesstaat Pennsylvania ist ein Gesetz speziell gegen "Stalking aus der Ferne" mit Apple AirTags geplant. Ein lokaler Politiker will eine neue Rechtsvorschrift einführen, die eine Verwendung von AirTags – außerhalb des gedachten Einsatzbereiches als Tracker für persönliche Gegenstände – verbietet.

Er habe seit der Einführung des Produktes im vergangenen April "viele Artikel gesehen", dass "Triebtäter" die AirTags "an Fahrzeugen, Handtaschen und Jackentaschen ihrer Opfer" anbringen, um deren Aufenthaltsort zu verfolgen, teilte der Politiker mit, der für die Demokratische Partei im Pennsylvania House of Representatives sitzt. Eine Änderung des Strafrechts solle nun "sicherstellen", dass dieser "unrechtmäßige Akt" verboten ist – zum Schutz der Bürger. Mit AirTags dürfe der Besitzer ausschließlich sein Eigentum tracken. Der Politiker will jetzt Unterstützung für sein Vorhaben sammeln und eine entsprechende Rechtsvorschrift demnächst einführen.

Apples Schlüsselfinder wurde schon kurz nach der Einführung unter anderem von Organisationen gegen häusliche Gewalt kritisiert: Apples Anti-Stalking-Funktionen seien zwar begrüßenswert aber unzureichend, hieß es damals. Der Hersteller besserte daraufhin mit einem Firmware-Update nach, damit die kleinen Tracker schon früher einen Ton von sich geben, wenn sie vom iPhone des Besitzers getrennt sind – ursprünglich machten diese erst nach drei Tagen auf sich aufmerksam. Mit einem Warnton von gut 70 Dezibel sind sie zwar in direkter Umgebung gut zu hören, lassen sich aber leicht dämpfen oder ganz stummschalten.

Zudem wurde gegen Ende 2021 eine "Tracker Detect"-App für Android veröffentlicht, automatische Warnungen über fremde AirTags in der Umgebung liefern aber nur iPhones und iPads ab iOS 14.5.

Apples "Wo ist?"-Netzwerk zählt rund eine Milliarde Geräte, darunter vorwiegend iPhones, die auf AirTags und andere Accessoires mit "Wo ist?"-Integration lauschen und den Standort an Apples Server übermitteln – dort kann ihn dann nur der Besitzer abfragen. Das ermöglicht in städtischen Umgebungen gewöhnlich eine sehr genaue Ortung. In den letzten Wochen haben vor allem in Nordamerika Berichte über vermutetes Stalking-Versuche mit AirTags zugenommen. Lokale Polizeibehörden warnten davor, dass die Tags auch von Autodieben eingesetzt werden.

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(lbe)