Intel mit deutlicher Gewinnsteigerung

Der Chiphersteller erzielte im dritten Quartal 6,5 Milliarden Umsatz -- so viel wie ein Jahr zuvor.

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Beim Umsatz ist Intel dort angelangt, wo das Unternehmen vor einem Jahr schon einmal stand: Er betrug im abgelaufenen dritten Quartal 6,5 Milliarden US-Dollar. Das bedeutet gegenüber dem Vorquartal eine Steigerung von 3 Prozent. Besser sieht es beim Nettogewinn aus. Hier steigerte sich Intel um 240 Millionen US-Dollar gegenüber dem Vorquartal und um 580 Millionen US-Dollar gegenüber dem dritten Vierteljahr 2001 auf 686 Millionen US-Dollar oder 10 Cent pro Aktie. Damit trifft Intel genau ins Vorhersagefenster vom September, als das Unternehmen seine Umsatzprognose gesenkt hatte.

"Auch wenn sich die Industrie in einer ihrer schlimmsten Krisen befindet machen wir mit der Entwicklung unserer Technologie weiter. In diesem Quartal werden wir 18 neue Prozessoren vorstellen, die allesamt im 0,13-Micron-Prozess hergestellt werden", verspricht CEO Craig R. Barrett. Die Produkte seines Unternehmens werden sich auszahlen, glaubt er, so dass der Marktanteil den höchsten Stand seit vier Jahren erreichen werde. Intel werde trotz der Branchenkrise mehr investieren.

Von dem Gewinnkuchen bleibt aber nicht alles übrig. Intel muss nach einem Gerichtsentscheid mindestens 150 Millionen US-Dollar wegen Patentverletzungen an Intergraph zahlen. Zuvor will Intel das Gericht aber noch um eine Nachprüfung der Forderungen bitten.

In den vergangenen Jahren hat sich der Markt für Intel geografisch verschoben. Während der Chiphersteller vor einem Jahr 37 Prozent und vor drei Monaten 35 Prozent seines Umsatzes auf dem amerikanischen Kontinent erzielte, waren es im vorigen Quartal noch 32 Prozent. Der asiatisch-pazifische Raum trug nun 38 Prozent bei, während es im dritten Quartal 2001 noch 31 Prozent waren. In Europa waren es 23 Prozent, im zweiten Quartal 2002 rund 20 Prozent und vor zwölf Monaten 25 Prozent. 7 Prozent entfielen und entfallen auf Japan.

Im laufenden vierten Quartal erwartet Intel einen Umsatz zwischen 6,5 und 6,9 Milliarden US-Dollar, also ungefähr in der Höhe des vierten Quartals 2001, und mit einer Bruttogewinnmarge von 49 Prozent, plus oder minus einiger Prozentpunkte. Die Gewinnmarge für das Gesamtjahr 2002 dürfte ebenfalls bei 49 Prozent liegen oder am unteren Ende einer vorherigen Schätzung. Die Analysten hatten für das Schlussquartal mit einem Umsatz von 6,92 Milliarden Dollar gerechnet.

Intel verwies auf die niedriger als erwarteten Umsätze in der zweiten Jahreshälfte, nicht realisierte Kostenersparnisse in der Produktion im dritten Quartal und auf höher als erwartete Belastungen durch überschüssige Kapazitäten während der zweiten Jahreshälfte. Vor Bekanntgabe der Ergebnisse verhielt sich die New Yorker Börse zuversichtlich und verhalf der Intel-Aktie zu einem Plus von 9,4 Prozent. Sie notierte bei 16,52 US-Dollar, geriet aber nachbörslich unter Druck.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Intel in US-Dollar

Quartal Umsatz Gewinn
1/00 8,0 Mrd. 2,7 Mrd.
2/00 8,3 Mrd. 3,5 Mrd.
3/00 8,7 Mrd. 2,5 Mrd.
4/00 8,7 Mrd. 2,6 Mrd.
1/01 6,7 Mrd. 1,1 Mrd.
2/01 6,3 Mrd. 0,85 Mrd.
3/01 6,5 Mrd. 0,11 Mrd.
4/01 6,9 Mrd. 0,50 Mrd.
1/02 6,8 Mrd. 0,94 Mrd.
2/02 6,3 Mrd. 0,45 Mrd.
3/02 6,5 Mrd. 0,69 Mrd.