US-Abgeordneter wettert gegen Open Source

Der demokratische Abgeordnete Adam Smith benutzt eine Anfrage von Kongresskollegen, um seine Abneigung gegenüber der GPL deutlich zu machen.

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Der demokratische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus Adam Smith benutzt eine Anfrage von Kongresskollegen, um seine Abneigung gegenüber Open-Source-Software deutlich zu machen. Dabei begann der Vorgang recht undramatisch: Tom Davis, republikanischer Abgeordneter, und der Demokrat Jim Turner hatten ein Schreiben aufgesetzt, in dem der Sicherheitsberater des Präsidenten Richard Clarke gebeten wird, sicherzustellen, dass Unternehmen, die für den nationalen Plan für Cybersicherheit forschen und entwickeln, ihre Produkte frei vermarkten können.

Doch als Adam Smith das Schreiben seinen Parteikollegen vorzeigte, hatte er seine eigenen Überzeugungen zum Prinzip der Softwarelizenzierung nach der GPL (GNU General Public Licence) hinzugefügt: Die Philosophie der Freien Software unterwandere das Streben nach Innovation und Sicherheit, zitieren ihn US-amerikanische und australische Medien. Nur wenn die Regierung Forschung unterstütze, die nicht unter diesen Lizenzbedingungen stattfinde, die Kommerzialisierung verhinderten, könne diese eine wichtige Ressource für die Software-Industrie sein.

Damit zog Smith den Zorn des ursprünglichen Autoren Tom Davis auf sich, der als Unterstützer Freier Software gilt. Smith habe die Anfrage an Clarke in eine generelle Debatte über Open Source, Freie Software oder das GPL-Prinzip umwandeln wollen. Eine Sprecherin des Abgeordneten Smith bestätigte, er habe über die Problematik mit Microsoft-Vertretern gesprochen. Seine Initiative stünde aber in keinem Zusammenhang mit diesen Diskussionen.

Die Open-Source-Gemeinde mag dies bezweifeln. Das Center for Responsive Politics will herausgefunden haben, dass Microsoft-Mitarbeiter die Kampagne Smiths für seine Wiederwahl mit 33.750 US-Dollar Spenden unterstützen. Damit sei Microsoft einer der wichtigsten Unterstützer des Abgeordneten. Außerdem vertritt Smith den US-Bundesstaat Washington, in dem Microsoft seinen Hauptsitz hat. (anw)