eSIM im Aufwind: So soll der Abschied von der Plastik-SIM schneller gelingen

Vodafone pusht die eSIM mit einer neuen Aktivierungsmethode. Wie Telekom, Vodafone und O2 mit der Embedded-SIM umgehen und welche Geräte die eSIM unterstützen.

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Sim-Karte

(Bild: Shutterstock)

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Vodafone will die Aktivierung neuer Verträge mit eSIM einfacher gestalten und damit die Verbreitung der virtuellen Karte erhöhen. Das teilte das Unternehmen mit. Zudem sollen ab August auch Prepaid-Tarife direkt als eSIM angeboten werden. Die anderen Netzbetreiber in Deutschland, Telekom und O2, bieten ebenfalls eSIM an – allerdings jeweils in unterschiedlicher Ausprägung. Oft müssen sich die Kunden noch aktiv darum bemühen.

Die eSIM als Ersatz zur Plastik-SIM setzt sich dennoch zunehmend durch. Vodafone verzeichnet in seinem Netz jährlich eine Verdoppelung der Nutzer, die den Umstieg von der physischen zur virtuellen Schlüsselkarte zum Mobilfunknetz wagen. Bis Jahresende erwartet das Unternehmen eine Million Nutzer mit eSIM. Bis 2025 soll rund ein Drittel der weltweit in Betrieb befindlichen Smartphones die Verbindung per eSIM aufbauen, prognostiziert die GSMA, der weltweite Industrieverband der Mobilfunkbetreiber.

Bei der eSIM ist ein Chip im Mobilfunkgerät fest eingebaut. Zugänge zum Mobilfunknetz können als sogenanntes Profil geladen werden. Die eSIM ermöglicht einen schnellen, umbaufreien Wechsel von Mobilfunknummern. Zudem ist sie platzsparend, was primär für Smartwatches wichtig ist.

Ein Überblick über die neuen und bestehenden Möglichkeiten, die eSIM zu nutzen:

Wer bei Vodafone ein eSIM-fähiges Smartphone mit Laufzeittarif bestellt, bekommt jetzt automatisch eine eSIM – sofern nicht ausdrücklich eine Plastik-SIM gewünscht ist. Da das eSIM-Profil fest mit der eSIM-Chip-Seriennummer (EID) verbunden ist, kann das eSIM-Profil laut Vodafone direkt in den Geräteeinstellungen heruntergeladen werden. Der bisherige Weg über das Einscannen eines QR-Codes auf Papier und nach Eingabe einer ePIN entfällt.

Voraussichtlich ab August will Vodafone außerdem auch Prepaid-Tarife direkt mit eSIM anbieten. Bislang bieten die Mobilfunkanbieter eSIMs direkt bei Bestellung in der Regel nur bei Laufzeitverträgen an.

Die Telekom bietet eSIMs auf Wunsch in allen Tarifen an. Die Eingabe erfolgt zumeist durch Einscannen eines QR-Codes. Wahlweise kann aber auch über das Kundencenter die EID des Gerätes eingegeben werden.

Prepaid-Tarife werden bislang nicht direkt als eSIM angeboten. Allerdings können Kunden nach Aktivierung der Plastik-SIM die virtuelle Variante über die Hotline bestellen.

Bei O2 steht am Anfang einer Geschäftsbeziehung immer noch die Plastik-SIM. Für Neuverträge gibt es immer eine klassische SIM-Karte, heißt es seitens des Netzbetreibers. Diese könne erst nach Aktivierung in eine eSIM getauscht werden.

Bei Prepaid-Tarifen gibt es nicht einmal nachträglich die Wahl. Aktuell bietet O2 eSIMs nur für Verträge mit Laufzeit an. Und gegenwärtig kann das Unternehmen auch noch keine Angaben dazu machen, wann sich daran etwas ändert.

Seit der Vorstellung der Spezifikation und erster Geräte im Jahr 2015 hat sich das Angebot eSIM-fähiger Mobilfunkgeräte stetig vergrößert. Gerade bei den Smartphone-Flaggschiffen gehört die Fähigkeit zur Standardausstattung dazu.

Apple unterstützt im iPhone seit 2018 die eSIM. Auch die Cellular-Varianten der iPads führten die virtuelle SIM ein. Samsung ist seit dem Galaxy S20 dabei und hat mittlerweile diverse Geräte im Angebot, die eine eSIM eingebaut haben. Weitere Smartphones sind das Xiaomi Redmi Note 11 Pro 5G, das Google Pixel 3 und später, das Fairphone, das Huawei P40 und das Oppo Find X3 Pro.

Bei den Tablets sind neben den iPads unter anderem das Acer Swift 7, das Asus Transformer Mini, das Microsoft Surface Pro X, das Lenovo Yoga 5G und das HP Spectra Folio mit eSIM ausgestattet.

Dann gibt es zudem Smartwatches wie die Apple Watch ab Series 3 und die Samsung Galaxy Watch, jeweils in den Mobilfunkvarianten.

(mki)