Studie: Linux ist teurer als Windows 2000

Laut den Marktforschern von IDC sind Linux-Server in Unternehmen zwar in der Anschaffung, aber nicht im Betrieb günstiger.

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Die Anschaffungskosten von Windows 2000 sind zwar höher als die eines Linux-Servers, doch mit längerer Betriebszeit kehrt sich der Kostenvorteil um. Dies ergab die Studie Windows 2000 Versus Linux in Enterprise Computing von IDC.

Die Marktforscher nahmen laut den Berichten 104 Unternehmen in Nordamerika unter die Lupe. Dabei habe sich gezeigt, dass Windows 2000 in einer Zeitspanne von fünf Jahren beim Netzwerkmanagement, als Print- sowie als Fileserver und auch bei Sicherheits-Applikationen günstiger als Linux sei. Windows 2000 sei bei vier der fünf untersuchten Anwendungsfällen insgesamt etwa 11 bis 22 Prozent günstiger als Linux. Das alternative Betriebssystem zeige nur Kostenvorteile beim Betrieb von Web-Anwendungen, ergab sich aus der von Microsoft in Auftrag gegebenen Studie.

Das neue Lizenzierungsprogramm von Microsoft sei zwar erheblich kostspieliger als die Anschaffung von Linux, aber dieser Posten mache bei einem Betrieb von fünf Jahren nur fünf Prozent aus. Ein wesentlich größerer Faktor für die Betriebskosten sei das Personal, das mit 62,2 Prozent zu Buche schlagen soll. Dazu kommen mit 23,1 Prozent Ausfallzeiten, 4,6 Prozent Kosten für Software und 4,4 Prozent für Hardware.

Der Einsatz von Linux verlange mehr Aufmerksamkeit und Pflege, lautet das Fazit von Analyst Alan Gillen. Dadurch würden mehr Mitarbeiter eingespannt. Aus der Studie geht aber auch hervor, dass durch die Entwicklung verbesserter Software für das Netzwerkmanagement unter Linux -- wie etwa HP OpenView und IBM Tivoli -- der Kostennachteil gegenüber Windows 2000 schwinden werde.

Die Argumentation, Linux kommen auf lange Sicht teuerer zu stehen als Windows-Systeme, steht bei Microsoft schon länger im Vordergrund bei dem Versuch, den unliebsamen Open-Source-Konkurrenten in Schach zu halten. Erst kürzlich betonte eine scharfe firmeninterne Kritik der Microsoft-Strategie gegen Linux wieder, dass die Konzentration auf die TCO (Total Cost of Ownership) erfolgversprechend sei. Der australische Dienstleister Cybersource hatte im Mai dagegen festgehalten, Linux koste die Unternehmen weniger als Windows -- doch die Modellrechnung betraf nicht nur den Betrieb von Servern, sondern unternehmensweite Lösungen. Auch die Robert Francis Group kam in einer nicht nur bei Sun umstrittenen Analyse, die von IBM unterstützt wurde, zu dem Ergebnis, Linux könne als Kostendrücker dienen. (anw)