Cyber-Angriff auf französische Tochter von Rüstungsunternehmen Hensoldt

Das Rüstungsunternehmen Hensoldt meldet, dass die französische Tochter Nexeya Ziel eines "ernsthaften Cyberangriffs" wurde. Der Betrieb sei eingeschränkt.

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Aufmacher Cyber-Angriff auf Hensoldt-Rochter Nexeya
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Nexeya, die französische Tochergesellschaft des Rüstungsunternehmens Hensoldt AG, ist Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Das börsennotierte Unternehmen hat am späten Donnerstag dieser Woche eine Pflichtmeldung veröffentlicht, der zufolge der laufende operative Betrieb von Nexeya dadurch beeinträchtigt ist.

Das Unternehmen teilt weiter mit, dass bei Nexeya beide Datencenter in Frankreich von dem Cyber-Angriff auf die IT-Infrastruktur betroffen seien. Voraussichtlich seien dabei Daten in erheblichen Umfang abgegriffen sowie Systeme verschlüsselt worden.

In Kooperation mit den zuständigen Behörden sei unverzüglich eine umfassende Untersuchung des Vorfalls eingeleitet worden. Eine Arbeitsgruppe arbeite zusammen mit internen und externen Experten daran, die Herkunft sowie das Ausmaß des Angriffs zu beurteilen.

Parallel liefen mit Hochdruck Arbeiten daran, den operativen Betrieb schnellstmöglich wiederherzustellen. Daten und IT-Infrastruktur anderer Gesellschaften der Hensoldt-Gruppe seien nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht betroffen.

Medienberichten zufolge habe der Angriff auf die Hensoldt-Tochter bereits am Freitag vergangener Woche begonnen und blieb bis Anfang dieser Woche unbemerkt. Insider hätten verlauten lassen, dass die russische Cybergang REvil hinter der Cyber-Attacke stecke. Daher seien auch politische Motive denkbar. Hensoldt und die Tochterunternehmen stellen Rüstungsgüter und elektronische Komponenten wie Sensoren oder Radaranlagen her. Diese könnten auch in der Ukraine zum Einsatz kommen. Eine Lösegeldforderung sei bislang laut der Insider-Informationen aber noch nicht eingegangen.

Die kriminelle Vereinigung REvil war russischen Angaben zufolge Anfang dieses Jahres angeblich zerschlagen worden. Im Mai dieses Jahres aufgetauchte Malware legt jedoch die Vermutung nahe, dass die Cybergang wieder aktiv ist.

Am gestrigen Börsentag sorgte die Meldung von Hensoldt für einem Kursrutsch von fünfeinhalb Prozent. Damit belegte der Rüstungselektronik-Hersteller zum Börsenschluss den letzten Platz im SDax.

(dmk)