Zuckerberg verschärft Sparkurs für Meta: Einstellungsstopp und Kündigungen

Schmalere Budgets, "umstrukturierte" Teams. Angesichts fallender Umsätze setzt Mark Zuckerberg auf Sparen, aber weiter auf das Metaverse.

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Mark Zuckerberg, winkend

"Adieu" sagt Mark Zuckerberg einem Teil seiner über 80.000 Mitarbeiter.

(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Gewinn, Marge und Umsatz fallen bei Meta Platforms erstmals. Das beunruhigt Meta-Chef Mark Zuckerberg. Zunächst hat er sein Managementteam umgestaltet und von der Belegschaft "Get more done with fewer resources!" gefordert. Das hat die Lage nicht stabilisiert, wie Zuckerberg am Donnerstag eingestanden hat. Jetzt verschärft er den Sparkurs: Budgetkürzungen, Einstellungsstopp und Kündigungen von Mitarbeitern.

Das hat Zuckerberg seiner Belegschaft bei seiner wöchentlichen Fragerunde mitgeteilt, wie Bloomberg unter Berufung auf nicht namentlich genannte Teilnehmer berichtet. Demnach werden die Budgets fast aller Teilbereiche gekürzt, selbst jene, die noch wachsen sollen. Die meisten Arbeitsgruppen sollen schrumpfen – schließlich droht Metas Betriebsgewinn im laufenden Quartal unter 1.000 Dollar pro Sekunde zu fallen.

Besondere Führungskraft von Oben dürfen die Angestellten nicht erwarten: Zuckerberg wünscht, dass sie sich untereinander ausmachen, wer gehen muss. Die Schrumpfungsziele können durch Nicht-Nachbesetzung freiwerdender Stellen, durch Abschieben in andere Konzernabteilungen oder durch Kündigungen erreicht werden – "manage out people who aren't succeeding", heißt das in Zuckerbergs Konzernsprech. Weil unternehmensweit gespart wird, dürfte sich arbeitsplatzerhaltendes Sesselrücken zu anderen Konzernabteilungen in Grenzen halten.

Ab sofort gilt ein Einstellungsstopp. Klar, Zuckerberg muss vermeiden "dass wir Leute zu Teams hinzufügen, für die wir wahrscheinlich nächstes Jahr keine Aufgaben haben." Ende 2023 soll Meta Platforms ein kleinerer Konzern sein, als heute. Wieviel kleiner, verrät das Management nicht. Bereits im Juli abgekündigt wurden die üblichen Einstellungsangebote für Sommerpraktikanten. Jetzt trifft es auch andere, die bereits im weit im Einstellungsverfahren fortgeschritten sind.

Zuckerberg erwartet, dass die Maßnahmen "Energie" freisetzen – die er dann in drei Konzernbereiche umleiten möchte: Reels, den Aufbau eines Konkurrenzprodukts zu Tiktok, und natürlich das Metaverse. Letzteres – und das hat der Konzernchef nie verschwiegen – wird auf absehbare Zeit Verluste schreiben.

Nach Bekanntwerden der Sparpläne sind Meta-Aktien mit einem Minus von rund 3,7 Prozent aus dem New Yorker Börsenhandel gegangen. Der Schlusskurs von 136,41 US-Dollar bedeutet einen Wertverlust von fast 60 Prozent seit Jahresanfang.

(ds)