Tim Cook: Apple Silicon wird in Amerika gefertigt

TSMC baut bis 2024 eine 4-nm-SoC-Fertigung in Arizona auf. Apple wird kaufen, so CEO Tim Cook, der vor Ort war. Das Problem: Die Technik ist dann veraltet.

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Apple M2

Apples M2-Chip: Eines der Apple-Silicon-SoCs.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple-Chef Tim Cook hat betont, dass der Konzern künftig Apple-Silicon-Chips "made in USA" erwerben wird. Das sagte der Manager bei einem Besuch auf dem Gelände der geplanten Fabrik in Arizona, wo Apples einziger SoC-Fertiger, die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited (TSMC), ein Milliardeninvestment umsetzt. Die Ankündigung erfolgte zusammen mit US-Präsident Joe Biden. "Die neuen Chips werden stolz den Stempel "Made in Amercia" tragen", so Cook.

Cook lobte Biden dafür, dass er im Rahmen des sogenannten CHIPS Act den Aufbau einer eigenen Chipinfrastruktur in den USA vorantreibt. Dabei fließen Milliarden US-Dollar an Subventionen für Firmen, die sich dort ansiedeln. "Präsident Biden, ich danke Ihnen für Ihre Führungsrolle und vor allem dafür, dass Sie das CHIPS-Gesetz unterzeichnet haben, das immer mehr Projekte wie dieses ermöglichen wird. Dies ist ein großartiger Tag für Amerika, für Arizona und auch für Apple."

Apple werde noch viele Jahre mit TSMC zusammenarbeiten, während das Unternehmen "neue und tiefere Wurzeln" in Amerika schlage. "Es gibt keinen Bereich, in dem Innovationen einen größeren Einfluss haben als bei Apple Silicon." Die Technik habe die Apple-Geräte revolutioniert und ein neues Leistungsniveau erschlossen. Nun habe man die Möglichkeit, die Fertigung in die USA zu holen. "Es ist eine Chance für die Vereinigten Staaten, eine neue Ära der fortschrittlichen Fertigung einzuläuten."

Allerdings hat die neue Fabrik in Arizona einen entscheidenden Nachteil: Sie wird – zumindest zunächst – nur für ältere Fertigungsverfahren bereit sein. Apple hatte zwar Druck gemacht, dass TSMC auch komplexere Chips in den USA baut. Doch die nun geplanten SoCs sind rund zwei Jahre hinter denen, die aus den Hauptwerken in Taiwan kommen. Entsprechend ist damit zu rechnen, dass die "Made in USA"-Chips vor allem in älteren iPhones, iPads und Macs sowie günstigeren Modellen landen.

Derzeit ist geplant, dass ab 2024 ein 4-nm-Prozess in Arizona beginnt – dann eröffnet die Fabrik nach aktuellem Zeitplan. Bis dann ist TSMC in Taiwan laut Roadmap jedoch bereits bei mindestens 3-nm-Strukturbreiten gelandet, die dort ab 2023 geplant sind. Da Apple gieriger Abnehmner der jeweils neuesten Technologie ist, ergibt sich das oben erwähnte: Arizona bleibt zunächst hinten. Auch die Fertigungszahlen für Apple sind noch eine offene Frage: Der Output in Taiwan wird noch über Jahre signifikant höher sein. Immerhin: TSMC hatte ursprünglich geplant, sich in Arizona auf 5 nm zu konzentrieren und auch die Wafer-Anzahl, die insgesamt im Jahr vom Band laufen soll, wurde von 240.000 auf 600.000 erhöht.

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(bsc)