Microsoft will sich APIs für .NET patentieren lassen

Der Softwarekonzern hat beim US Patent & Trademark Office ein Patent auf Programmierschnittstellen für seine .NET-Plattform beantragt.

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Microsoft hat beim US Patent & Trademark Office ein Patent auf Application Programming Interfaces (API) für seine .NET-Plattform beantragt. Falls der Konzern mit seinem Antrag Erfolg hat, würde er weitreichende Kontrolle über die Schnittstellen zu anderen Programmen und Geräten bekommen. Entwickler könnten dann möglicherweise nicht ohne Erlaubnis von Microsoft an die .NET-Plattform "andocken".

Patente dienen Unternehmen in den USA als ein Mittel, um Ansprüche an den Urheberrechten ihrer Produkte zu sichern. Andererseits würden der Öffentlichkeit durch Patente wichtige technische Entwicklungen vorenthalten, die Allgemeingut sein sollten, lauten Gegenargumente zum Beispiel aus der Open-Source-Bewegung. Der Open-Source-Guru Bruce Perens etwa glaubt, Microsoft wolle sich die Entwickler von Open-Source-Software vom Hals halten.

Miguel de Icaza, Mitbegründer des Gnome-Projekts, hatte vor einem Jahr auf der FOSDEM in Brüssel erklärt, Microsoft sei mit seinen .NET-Plänen bis dahin bemerkenswert offen gewesen. "Aber sie können die Strategie ändern und mit Patenten arbeiten. Darauf müssen wir eine Antwort parat haben. Amputieren, vom Standard abweichen oder die Patente umgehen, das ist die Frage der Zukunft." Die Zukunft ist nun wohl angebrochen. (anw)