VDA: Anteil der neu zugelassenen Plug-in-Hybride wird sinken

Der Verband der Autoindustrie prognostiziert, dass 2023 weniger Plug-in-Hybride erstmals zugelassen werden. Bei den Elektroautos geht es weiter aufwärts.

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Ladebuchse Opel Grandland

Der VDA rechnet damit, dass das Interesse an Neuwagen mit Plug-in-Hybrid in diesem Jahr deutlich zurückgeht - und das an Elektroautos weiter steigt.

(Bild: Pillau)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz
  • mit Material der dpa
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2023 wird für die Elektromobilität in Deutschland ein spannendes Jahr: Einerseits sind wieder mehr Chips zu haben, die Wartezeiten auf Neuwagen könnten sinken. Andererseits werden durch die veränderte Subventionspolitik für Plug-in-Hybride und Elektroautos die Karten auf dem Markt neu gemischt. Der Verband der Autoindustrie (VDA) prognostiziert, dass dies zu Verschiebungen bei elektrifizierten Autos führen wird.

Gegenüber dem Vorjahr dürfte der Gesamtanteil der elektrifizierten Autos um 3 Prozentpunkte auf 28 Prozent sinken, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller der Welt am Sonntag. Der Rückgang sei dem erwarteten Absatzeinbruch bei Plug-in-Hybriden geschuldet. Die Zahl der PHEV-Neuzulassungen werde um rund 30 Prozent auf 255.000 Stück sinken, meint Müller. Bei reinen Elektroautos erwartet der Verband ein Absatzwachstum um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 510.000.

Marktrelevante Auswirkungen dürfte auch die zeitliche Steuerung der Subventionen haben. Denn ab September 2023 können nur noch private Autokäufer die Kaufunterstützung beantragen, für gewerbliche Zulassungen ist das dann nicht mehr möglich. Damit entfällt diese Art der Förderung für rund zwei Drittel aller Neuzulassungen. Der entscheidende Hebel allerdings bleibt bestehen: An den reduzierten Steuersatz für die private Nutzung eines Dienstwagens geht die Politik nicht heran. Für Plug-in-Hybride müssen deshalb weiterhin nur 0,5 statt 1 Prozent des Listenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden.

Im Januar wurden rund 18.100 Elektrofahrzeuge neu zugelassen und knapp unter 9000 Plug-in-Hybride – ein starker Einbruch im Vergleich vor allem zum Dezember mit mehr als 100.000 reinen Elektrofahrzeugen und fast 70.000 Plug-in-Hybriden. Im Vergleich zu Januar 2022 gingen die Zulassungen bei diesen beiden Antriebsarten um 13,2 Prozent beziehungsweise 53,2 Prozent zurück. Experten gehen davon aus, dass viele Verbraucher Autokäufe vorgezogen haben, um Ende 2022 noch die höheren Förderprämien zu erhalten.

Die gekürzten staatlichen Subventionen würden sich "negativ auf den Hochlauf der Elektromobilität auswirken", meint VDA-Chefin Müller. "Umso wichtiger ist es nun, das Vertrauen der Menschen in die Elektromobilität anderweitig zu stärken." Die Verbraucher bräuchten "die Gewissheit, jederzeit und überall unkompliziert laden zu können". Um das Ziel der Bundesregierung von einer Million Ladepunkten bis 2030 zu erreichen, müsse das Ausbautempo verfünffacht werden.

Eine konservative Schätzung, denn das bisherige Ausbautempo liegt bei weniger als 50 Ladestationen pro Tag. Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis 2030 insgesamt eine Million öffentliche Ladepunkte am Netz zu haben, müssten es pro Tag mehr als 350 sein. Zuletzt hatte sich der Ausbau zwar beschleunigt, von dieser Geschwindigkeit ist man aber noch immer weit entfernt. Unklar ist zudem, wie sich die Vorschrift, an der Ladesäule künftig auch mit der EC-Karte zahlen zu können, auf den Ausbau auswirkt. Sie gilt für Ladesäulen, die ab dem 1 Juli 2023 aufgestellt werden.

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(mfz)