Tipp: Mac-Apps beim Schließen des letzten Fensters beenden

Besonders für Windows-Umsteiger ist verwirrend, dass Mac-Apps auch ohne offenes Fenster weiterlaufen können. Tools können hier Abhilfe schaffen.

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Frage: Unter macOS kann ich einige Apps durch Schließen des letzten Fensters beenden, andere bleiben gestartet und verweilen im Dock. Warum ist das so und geht das nicht einheitlich?

Mac & i antwortet: Wie sich eine Mac-App verhält, wenn man Fenster schließt, entscheidet ihr Entwickler. Apple gibt ihnen ganz bewusst diese Wahl. Das mag inkonsistent erscheinen, folgt aber durchaus einer Logik. So gibt es Apps, die sowieso nur ein Fenster besitzen und wo ein Betrieb ohne Fenster sinnlos wäre, wie bei Fotos oder dem Taschenrechner.

Andere Programme bleiben auf MacBooks und Desktop-Macs auch ohne Fenster geöffnet, damit sie beispielsweise Musik im Hintergrund abspielen können. Auch Anwendungen, die mit mehreren Dokumenten umgehen oder überhaupt dazu da sind, Dateien zu bearbeiten, bleiben meist aktiv. Sie empfangen dann auch ohne Fenster per Drag & Drop Objekte und man muss sie dazu nicht dauerhaft ins Dock aufnehmen.

Es gibt jedoch einige Tools mit unterschiedlichen Ansätzen, die unter Umständen das für Sie passende Verhalten nachrüsten: RedQuits (kostenlos) wurde zwar ewig nicht gepflegt, funktioniert aber noch weitgehend mit macOS 12 Monterey. Es überwacht Apps und beendet sie automatisch, wenn sie kein Fenster mehr haben. Bei Safari versagte das Tool in unseren Tests allerdings, sodass wir den Browser nur noch per "Sofort Beenden" schließen konnten. Ausnahmen, etwa für die Musik-App, lassen sich nicht definieren. Aufgrund des Alters müssen Sie den Installer mit dem Öffnen-Befehl im Kontextmenü des Finders starten, ansonsten blockiert macOS ihn mangels gültiger Entwicklerzertifikate. Auf M1/M2-Macs läuft RedQuits in der Rosetta-Emulation. Nach der Installation muss man – anders als vom Programm empfohlen – in der Systemeinstellung "Sicherheit & Datenschutz > Datenschutz > Bedienungshilfen" noch das Recht einräumen, andere Apps steuern zu dürfen.

Die nativ auf Apple Silicon laufenden Tools Quitter (kostenlos) und App Tamer (18,95 Euro) verfolgen einen anderen Ansatz. Hier können Sie mit Regeln für einzelne Apps bestimmen, nach wie vielen Minuten Inaktivität sie beendet werden.

Falls Sie das Universalwerkzeug BetterTouchTool (ab 10 US-$ oder im Setapp-Software-Abo) verwenden, können Sie mit einem AppleScript ein ähnliches Verhalten wie bei RedQuits realisieren.

Der Letzte macht das Licht aus: Ein AppleScript sorgt in BetterTouchTool dafür, dass es Programme automatisch beendet, wenn sie nach Klick auf den roten Schließen-Button keine Fenster mehr zeigen.

Im Support-Forum finden Sie dazu einige Beispiele, die unter anderem auch zeigen, wie man das gewünschte Verhalten mit einer "Conditional Activation Group" nur für bestimmte Programme einrichtet. Fehlerfrei ist die Skriptlösung aber nicht, weil BetterTouchTool auch auf Schließen-Buttons von Programmen im Hintergrund reagiert, das AppleScript jedoch stets die Fenster des aktiven Programms ermittelt und unter Umständen dann das falsche Programm beendet. Je nach Arbeitsweise ist das aber nicht zwangsläufig ein Problem.

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(lbe)