Urheberrechtsverstöße: Anti-Piraterie-Koalition schaltet Streamzz-Portal ab

Die Alliance for Creativity and Entertainment hat eine populäre Streaming-Seite vom Netz nehmen lassen, die aus Ahlen in Nordrhein-Westfalen betrieben wurde.

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Tastatur mit grüner Legal- und roter Illegal-Taste

(Bild: keport/Shutterstock)

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Dem Bündnis "Alliance for Creativity and Entertainment" (ACE), dem vor allem Unternehmen aus der Film- und Medienindustrie angehören, ist erneut ein Schlag gegen illegale Anbieter urheberrechtlich geschützter Unterhaltungstitel gelungen. Es gab am Mittwoch bekannt, das illegale Streaming-Portal Streamzz dicht gemacht zu haben. Es wurde laut ACE aus Ahlen in Nordrhein-Westfalen betrieben und kam monatlich auf über sieben Millionen Besucher. Ein Drittel des Datenverkehrs sollen Nutzer in Deutschland verursacht haben, gefolgt von den USA, Großbritannien, der Schweiz und Ungarn.

Auf der Hauptdomain streamzz.to sowie auf weiteren genutzten Adressen mit anderen Endungen ist derzeit nur der Hinweis zu lesen, dass man momentan "Serverprobleme" habe. Seit seinem Start 2019 habe Streamzz mehr als 75.000 Filme und 15.000 TV-Serien-Folgen gehostet und gestreamt, moniert die Anti-Piraterie-Koalition. Davon seien alle Mitglieder der Allianz betroffen gewesen. Über 60 weitere Webseiten mit Angeboten urheberrechtlich geschützter Inhalte sollen auf dem Dienst aufgesetzt haben.

ACE arbeitete in dem Fall eng mit Constantin Film zusammen. Die Produktionsfirma ist aktuell etwa mit "Sonne und Beton" über den Comedian Felix Lobrecht im Kino vertreten und für die "Fack ju Göhte"-Erfolgsserie verantwortlich. "Die Piraterie höhlt weiterhin den legalen Markt sowie die Investitionen in neue und aufregende Inhalte aus", betonte Philipp Wohlfrom, Leiter der Anti-Piracy-Abteilung bei dem Münchner Unternehmen. Die Aktion sei daher "ein herausragender Erfolg für die Rechteinhaber in Deutschland und der ganzen Welt".

Jan van Voorn, der bei der Motion Picture Association (MPA) für den "globalen Content-Schutz" zuständig ist und ACE leitet, wertete die Schließung von Streamzz als "aktuellen Beweis dafür, dass niemand aus dem Umfeld der Raubkopien – von Streamingdienst bis Videostream-Host – über dem Gesetz steht". Er kündigte an: "Wir werden weiterhin gegen Raubkopierdienste aller Art zum Schutz der globalen Kreativwirtschaft vorgehen."

Die Koalition hatte zuletzt unter anderem einen Fokus auf Vietnam gelegt und dort die illegalen deutschsprachigen Streaming-Seiten HDFilme und xCine abgestellt. Zuvor war ACE etwa gegen den IPTV-Dienst Iconic Streams und die auf Amazons Fire TV Stick laufende Android-App FileLinked vorgegangen, die ebenfalls auf ein deutschsprachiges Publikum ausgerichtet waren.

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(fds)