Unternehmensinterne Sparmaßnahmen: So will Apple Entlassungen vermeiden

Strenge Büroanwesenheitspflicht, reduziertes Reisebudget, Versetzungsstopp: Apple nutzt zahlreiche interne Maßnahmen, um weniger Geld auszugeben.

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Tim Cook bei einer Produktvorstellung im September 2022

Apple-Chef Tim Cook auf dem Firmengelände bei einer Produktvorstellung.

(Bild: Apple / Screenshot YouTube)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat intern zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Entlassungen an seinen weltweiten Standorten möglichst zu vermeiden. Der Konzern agiert damit anders als seine Konkurrenten wie Alphabet, Amazon, Meta oder Microsoft, bei denen bereits Zehntausende Mitarbeiter ihren Job verloren haben. Apple hatte im letzten Quartal Umsatzverluste um fünf Prozent hinnehmen müssen, nachdem es massive Produktionsprobleme beim iPhone 14 Pro in China gab, die Apple das Weihnachtsgeschäft verhagelten. Allerdings ist der Konzern nach wie vor hochprofitabel.

Für die Apple-Mitarbeiter bedeuten die Spaßmaßnahmen einige Veränderungen in ihrem Arbeitsablauf. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet, werden nicht nur Boni gekürzt oder seltener gezahlt, sondern die Manager wachen auch strenger über das Verhalten ihrer Untergebenen. So wird die lange umstrittene Büroanwesenheitspflicht nun strikt umgesetzt: Es wird von den meisten Mitarbeitern erwartet, dass sie jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag an ihrem Standort sind. Einige Angestellte befürchteten, dass Mitarbeiter, die aufgrund von Sonderregelungen auch an anderen Tagen vom Homeoffice aus tätig sind, künftig entlassen werden könnten.

Weiterhin hat Apple seine Reisebudgets "signifikant" reduziert. Jede Reise benötigt nun die Genehmigung eines höher angesiedelten Managers. In manchen Abteilungen werde gar nicht mehr gereist, außer zu "geschäftskritischen" Zwecken. Stellen werden zudem nicht mehr sofort nachbesetzt, wie dies zuvor der Fall war. Insgesamt komme es auch – zumindest gefühlt – häufiger zu regulären Entlassungen als früher.

Im Bereich mit den meisten Mitarbeitern, Apples Retail-Abteilung mit über 500 Ladengeschäften weltweit, zieht der Konzern laut Bloomberg ebenfalls die Zügel an. Sind Angestellte wegen Krankheit oder anderen Gründen abwesend, werden die fehlenden Stunden nicht unbedingt mehr durch Vertreter geleistet. Das Unternehmen schafft in seinem Heimatmarkt zudem auch seine "Special Paid Sick Time" ab, die aufgrund von COVID-19 eingeführt wurde. Diese erlaubte es Personen, die an Corona erkrankt waren, bezahlt zu Hause zu bleiben. Wer jetzt positiv ist, muss sich seiner regulären Krankheitszeiten – die in den USA sowieso eingeschränkt sind – bedienen oder bleibt ohne Bezahlung im Bett.

In anderen Abteilungen werden gar keine neuen Mitarbeiter mehr gesucht oder Stellen werden nach Abgängen zunächst "offengehalten". Es komme zudem in einigen Fällen zu einem Versetzungsstopp sowohl im Retail- als auch Corporate-Bereich des Konzerns. Betroffene dürfen sich dann nicht mehr – wie zuvor gewohnt – auf interne Stellen bewerben oder ihre Vorgesetzten um eine Versetzung bitten. Auch damit sollen Kosten gespart werden, da die Einarbeitungszeit entfällt, wenn Mitarbeiter auf ihrem Posten bleiben.

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(bsc)