Mozilla.ai – 30 Millionen US-Dollar für vertrauenswürdige Open-Source KI

Mozilla hat ein Start-up gegründet, das sich mit vertrauensvoller und offener KI beschäftigen soll. Startkapital: 30 Millionen US-Dollar von der Foundation.

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(Bild: Mozilla Pressefoto)

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Der Status Quo in Sachen Künstlicher Intelligenz gefällt Mozilla nicht. Deshalb gibt es nun Mozilla.ai – ein neu gegründetes Start-up, wie es Mozilla nennt, das mit 30 Millionen US-Dollar ausgestattet ist und ein "unabhängiges, dezentrales und vertrauenswürdiges KI-Ökosystem" schaffen soll. Konkret sollen Apps und Produkte entwickelt werden. Mozilla.ai wird komplett getrennt von der Mozilla Foundation und der Mozilla Corp. arbeiten. Das Geld stammt aus der gemeinnützigen Foundation. Leiter des neuen Unternehmens wird Moez Draief, der zuvor an Londoner Universitäten und in der Wirtschaft im Bereich Künstliche Intelligenz gearbeitet hat.

Neben dem Start-up soll auch eine Community entstehen, die sich mit einer Open-Source-KI beschäftigt. "Mozilla.ai hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Apps und -Produkte zu vereinfachen, und unterstreicht damit Mozillas Engagement für zukünftige Technologien und die Verbesserung des Internets", heißt es in der Ankündigung. Die Gemeinschaft soll außerhalb der Big Tech und Hochschulen entstehen. Dort sollen "Gleichgesinnte" zusammenfinden, die ein vertrauenswürdiges KI-Ökosystem zum Ziel haben.

Mark Surman, Executive President von Mozilla, sagt: "Der KI-Wendepunkt, an dem wir uns gerade befinden, bietet eine echte Chance, Technologie mit anderen Werten, neuen Anreizen und einem besseren Modell von Besitz zu entwickeln. Mozilla.ai zielt darauf ab, genau das zu tun." Im Blogbeitrag vergleicht auch Mozilla die aktuellen Entwicklungen rund um KI mit dem Erscheinen von Netscape 1994 und dem iPhone 2007. Ähnlich klingt beispielsweise Bill Gates. Der Microsoft-Gründer sieht sogar eine KI-Revolution, dank derer sich Menschen mehr um Kranke und Alte pflegen können und wegen der weniger Kinder sterben. Er vergleicht KI mit der grafischen Oberfläche. Satya Nadella, aktueller Microsoft-Chef, zog bereits mehrfach die Maus als ähnlichen Gamechanger heran. Der Unterschied: Mozilla sieht die Chance, dass KI nicht von den bekannten großen Unternehmen dominiert wird.

Mozilla hat außerdem erst kürzlich einen Wettbewerb für verantwortungsvolle KI ausgerufen, 50.000 US-Dollar sollen in ausgewählte Projekte investiert werden. Der Gewinner der Responsible AI Challenge bekommt überdies ein Preisgeld von 25.000 US-Dollar. Schon seit 2020 gibt es ein Team, das sich um vertrauensvolle KI kümmert. "KI unterstützt zunehmend Smartphones, soziale Netzwerke, Online-Shops, Autos, Heimassistenten und fast jede andere Art von elektronischem Gerät." Angesichts der Macht und Durchdringung dieser Technologien werde die Frage, ob KI hilft und unterstützt oder ausschließt, einen großen Einfluss auf die Richtung haben, die unsere Gesellschaften in den kommenden Jahrzehnten verfolgen, hieß es auch damals schon.

(emw)