Overture: Mit Gator gegen Google

Overture hat eine Hintertür gefunden, um seine "Suchergebnisse" auch bei Konkurrenten präsentieren zu können -- die Spyware Gator.

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Der Pay-for-Performance-Dienstleister Overture hat einen Vertrag mit dem umstrittenen Spyware-Hersteller Gator geschlossen, meldet der US-Newsdienst CNet. Demzufolge kann Overture jetzt auch seine Suchergebnisse präsentieren, wenn Surfer eine Konkurrenz-Suchmaschine befragen. Overtures Pay-for-Performance-Geschäftsmodell gleicht einer Gelddruckmaschine: Nach außen erscheinen die Ergebnisse von Overture fast wie die einer normalen Suchmaschine, entstammen aber einer Auktion, bei der Website-Betreiber für ihre Position in den Ergebnislisten steigern -- ein Top-Platz kostet bis 25 Euro pro Klick.

Da Overture Site-Betreiber, welche die Overture-Ergebnisse auf ihren Seiten einbauen, am Umsatz beteiligt, hat das Unternehmen mittlerweile eine riesige Reichweite. In Deutschland arbeiten unter anderem T-Online und Freenet mit Overture zusammen. Nebenbei hatte das Unternehmen aber noch genug Geld, um Suchmaschinen-Pionier AltaVista und den Suchmaschinen-Dienstleister Fast zu kaufen.

Gator stellt eine Spyware her, die mit verschiedenen Freeware-Programmen ausgeliefert wird und vordergründig als Password Manager fungiert. Hinter den Kulissen überträgt es die Adressen der vom Benutzer besuchten Seiten an den Server des Betreibers und blendet Werbung ein. Der Deal mit Overture sieht vor, dass bei Google- oder Yahoo-Abfragen ein Pop-Under-Fenster mit Overture-Ergebnissen angezeigt wird. Surfer sehen die Overture-Ergebnisse so zwar nicht sofort, nichtsdestotrotz hat Overture so einen Fuß in der Tür seiner Konkurrenten. (jo)