IDF: Intel stellt nächste Prozessorgeneration vor

Die ersten Prozessoren mit 32-nm-Technik gehen in die Produktion.

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Von
  • Andreas Stiller

Intel gab Details und erste Benchmarkergebnisse für die mit 32-nm-Kernen namens Westmere ausgestatteten Prozessormodule Clarkdale (für Desktop-PCs) und Arrandale (für Notebooks) bekannt. Die Module umfassen den eigentlichen Dual-Core-Prozessor in 32-nm-Technik sowie ein mit im Gehäuse integrierten Grafikchip in 45 nm. Nach außen kommuniziert das Modul, so wie der kürzlich vorgestellte Prozessor Core-i7 700/800 (Lynnfield), mit zwei Speicherkänälen für DDR3-1333 (PC3-10600), einem PCI-Express-x16-Kanal und dem PCIe-x4-ähnlichen Direct Media Interface (DMI), an dem der Platform Controller Hub (PCH) mit den Southbridge-Funktionen angekoppelt ist. Hinzu kommt die Videoausgabe über das Flexible Display Interface (FDI), das bereits in der Fassung des Lynnfield vorgesehen ist, sodass die Prozessoren im LGA1156-Sockel austauschbar sind, sofern das Board FDI unterstützt.

Die "...dale"-Prozessoren sind im Wesentlichen von vier auf zwei Kerne verkleinerte Nehalem-Prozessoren. Sie besitzen 4 MByte L3-Cache und beherrschen Hyper-Threading sowie Turbo Boost, wobei die mobile Version Arrandale zusätzlich den Grafikchip mit in den Turbo Boost einbeziehen kann. Benötigt der Grafik-Chip kaum Energie, können die CPU-Kerne höher takten und umgekehrt. Dafür sind allerdings spezielle Grafiktreiber nötig, die es bislang nur für Windows gibt. Bei der Desktopversion läuft die Grafik hingegen immer mit vollem Takt. Turbo Boost ist hier auf die CPU-Kerne beschränkt.

Der Westmere-Instruktionssatz wurde gegenüber der aktuellen Nehalem-Architektur um sieben Krypto-Befehle erweitert, die eine deutlich schnellere Ver- und Entschlüsselung per AES ermöglichen (AES-NI). Das belegte Intel mit einer neuen Winzip-Version, die verschlüsselte Archive etwa fünfmal schneller auspacken konnte.

Obwohl der Speicher-Controller vom CPU-Chip in den Grafik-Chip ausgelagert wurde, soll die Speicherperformance kaum langsamer sein, als die vom Core i7-800. Intel verglich allerdings den Clarkdale nicht mit dem Core i7 sondern mit dem Dual-Core Vorgänger Core 2 Duo E8500 (3,16 GHz) und dem Quad-Core Core 2 Quad Q9400 (2,66 GHz). Diese schlug der Neue mit 3,33 GHz Takt beim Sandia Memory-Benchmark locker um mehr als 70 Prozent. Auch bei SPECfp_rate_2006 ist Clarkdale um 48 respektive 17 Prozent schneller, nur bei SPECint_rate_2006 muss er sich ganz knapp dem Quad-Core geschlagen geben. Gegenüber seinem Dual-Core-Vorgänger legt er jedoch um 39 Prozent zu.

Bei anderen Benchmarks, die die integrierte 3D-Grafik mit einbeziehen (3DMark Vantage Graphics), kann sich der neue Grafik-Chip mit mehr als 50 Prozent besserer Performance beweisen.

Für die im Fokus liegende Büro-PC-Linie, aber auch für viele Heim-PCs, dürfte die angebotene Grafikleistung mehr als ausreichen – wenn nicht, kann man dank des direkt an den Prozessor angekoppelten PCIe-x16-Kanals eine separate Grafikkarte anschließen. Die platzsparende Hardware ermöglicht einen entsprechenden PCIe-Slot auch auf Boards mit Micro-ATX-Format.

Die Wafer-Produktion der neuen Prozessoren startet jetzt im D1D-Entwicklungswerk in Oregon. Im vierten Quartal soll die D1C-Fabrik in Oregon hinzukommen, sodass die OEM-Kunden erste Chips noch in diesem Jahr erhalten sollen. Erste Produkte auf dem Markt werden aber erst Anfang nächsten Jahres erwartet.

IDF: Intel stellt nächste Prozessorgeneration vor (6 Bilder)

Benchmark CPU2006 (Bild: intel)

Zum IDF Fall 2009 siehe auch:

(as)