Mozilla unterstützt Microsofts Kritik an Chrome Frame

Browser im Browser führen zu einer Art "Browser-Suppe", die der Benutzer nicht mehr überblicke, so Mozilla-Sprecher.

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In der Auseinandersetzung um Chrome Frame, eine Erweiterung, die Googles Browser Chrome in den Internet Explorer einbettet, erhält Microsoft jetzt Unterstützung von unerwarteter Seite: Mike Shaver, Vizepräsident Engineering der Mozilla Corporation, meldete sich in einem Blog-Posting zu Wort, in dem er das Add-on kritisiert.

Er ist zwar der Ansicht, dass ein Großteil des Webs besser mit einem moderneren Browser als dem Internet Explorer funktioniert. Dem Internet Explorer einen anderen Browser (in dem Fall Chrome) unterzuschieben, findet er aber trotzdem falsch, weil dies eine Reihe von Funktionen abschwäche oder komplett aushebele. Darunter falle der private Surfmodus, Sicherheitseinstellungen, aber auch Komfortfunktionen wie Schnellinfos oder Erweiterungen, die auf Inhalte im Browser-Fenster zugreifen.

Mozilla-Chefin Mitchell Baker stößt in einem zweiten Posting ins gleiche Horn: Statt zu einer Vereinheitlichung, die Google mit Frame insbesondere bei Web-Standards anstrebe, können Browser im Browser zu einer stärkeren Fragmentierung führen. Der Benutzer verliere letztlich die Kontrolle über das, was einmal sein Browser war. Das Ergebnis sei eine Art "Browser-Suppe", bei der der Benutzer nicht mehr überblicke, was im Browser passiert, etwa ob Chrome oder der Internet Explorer Passwörter und History speichern.

Google hat nach eigenen Angaben Chrome Frame entwickelt, weil der Internet Explorer Probleme bei der Ausführung des Kollaborationsdienstes Wave bereitete. Benutzer, die Wave mit dem Microsoft-Browser nutzen möchten, müssen Google Frame installieren oder auf einen anderen Browser wechseln. Microsoft argumentierte mit Sicherheitsbedenken gegen Chrome Frame. (jo)