Internationale Polizeiaktion gegen Kinderporno-Ring

In einer seit gestern Abend laufenden Aktion wurden bundesweit Wohnungen und Geschäftsräume von 121 Personen durchsucht, die der Teilnahme an einem Internet-Kinderporno-Ring beschuldigt werden.

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Im Rahmen von Ermittlungen wegen Kindesmissbrauchs und Kinderpornographie haben Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) zusammen mit Polizeikräften aus den Bundesländern am gestrigen Dienstagabend und heute Wohnungen und Geschäftsräume von 121 Beschuldigten in ganz Deutschland durchsucht. Zugleich wurden Durchsuchungen bei 15 weiteren Beschuldigten in der Schweiz, Österreich, Spanien, Bulgarien, Kanada und in den USA durchgeführt, teilt das BKA mit.

Die Maßnahmen richten sich den Angaben des BKA zufolge gegen Mitglieder einer deutschsprachigen pädophilen Internet-Community, die des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie der Herstellung und Verbreitung von kinderpornografischem Material im Internet verdächtigt werden. Der Ring habe sich in Internetforen etabliert. Dort sollen die Beschuldigten umfangreiches Bildmaterial sowie ihre Erfahrungen beim sexuellen Missbrauch von Kindern getauscht haben.

Nach Angaben von Doris Möller-Scheu, Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, wurde das Material über ein geschlossenes Forum verbreitet beziehungsweise getauscht, das nur mit Zugangsdaten erreichbar gewesen sei. In einem anderen Fall habe es sich um ein "halb offenes" Forum gehandelt, das ohne weiteres nicht über das Internet zugänglich gewesen sei. Weitere Details konnte die Sprecherin nicht nennen.

Bei den Durchsuchungen in 163 Objekten seien unter anderem 220 Computer und mehr als 17.000 digitale Speichermedien sichergestellt worden. Gegen neun Initiatoren und Verantwortliche der Internetforen seien von der Staatsanwaltschaft Haftbefehle erwirkt worden, die gestern Abend vollstreckt worden seien. Insgesamt seien bundesweit rund 800 Polizisten im Einsatz gewesen. (anw)