Diverse KI-Models tragen Levi's Kleidung im Online-Shop

Levi's möchte im Online-Shop eine größere Bandbreite an Models mit verschiedenen Größen und Körperformen zeigen – und nutzt dafür künftig KI.

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Levi's legt schon jetzt viel Wert auf Diversität, wie sich an den aktuellen Models erkennen lässt.

(Bild: Screenshot Levis.com)

Lesezeit: 3 Min.

Der KI-Hype schwappt auch auf die Modebranche über. Levi's möchte KI-Models für den eigenen Online-Shop nutzen, um den Kunden mehr Diversität bieten zu können. Dabei sollen die künstlich generierten Models die echten nur ergänzen – nicht ersetzen, betont Levi Strauss und Co, das Unternehmen hinter unter anderem der Marke Levi's. Ende des Jahres sollen die ersten Tests laufen. Levi Strauss arbeitet dafür mit Lalaland.ai zusammen, einem digitalen Fashion-Studio.

Man wolle mit den KI-Models die Vielzahl und Diversität der eigenen Models in einer nachhaltigen Art und Weise steigern. Lalaland.ai "schafft hyperrealistische Models mit jeder Körperform, Alter, Größe und Hautfarbe". Damit wolle Levi's ein inklusiveres und persönlicheres Shopping-Erlebnis ermöglichen. Bisher gebe es nur ein Model pro Kleidungsstück. "Wir wissen, dass unsere Kunden mit Models shoppen wollen, die aussehen wie sie, und wir glauben, dass unsere Models auch unsere Kunden reflektieren sollten", heißt es in der Ankündigung.

Ob es dann mehrere Bilder eines Kleidungsstücks gibt oder Kunden die Möglichkeit bekommen, verschiedene Model-Typen auszuwählen sowie weitere Details zu den KI-Models sind nicht bekannt.

Um die Kataloge in Online-Shops zu erstellen, bedarf es einer Menge Modelle, Fotos und Bearbeitung. Stylisten kleiden Models mit den aktuellen Produkten ein, ein Fotograf übernimmt den Modelshot, der Kleidung am Model aus mehreren Blickwinkeln zeigt. In der Regel werden die Kleidungsstücke dann aber auch noch alleine beziehungsweise auf einer Büste fotografiert, um etwaige Details oder das Material in Nahaufnahmen zu zeigen. Diese Bilder wiederum müssen dann noch freigestellt und bearbeitet werden. Ein Prozess, der also zahlreiche Arbeitskräfte und Arbeitsstunden bindet.

Levi Strauss ist entsprechend nicht das erste Unternehmen, das versucht, möglichst viele Prozesse zu automatisieren. In manchen Shops gab und gibt es bereits Versuche, Farben bei Produkten mit gleichen Schnitten digital auszutauschen. Auch künstliche Models wurden schon getestet. In den meisten Shops konnten sie sich offensichtlich nicht durchsetzen, sie muteten auch nicht besonders kauf fördernd an. Zu vermuten ist, dass die Models beispielsweise beim Versandhändler Shein nicht alle von Kopf bis Fuß natürlich sind.

Einen anderen Weg, das Shopping-Erlebnis zu erneuern, gehen Marken wie Tiffanys oder auch Dior. Sie lassen potenzielle Kunden ihre Produkte direkt über die App Snapchat anprobieren. Das funktioniert mittels Filter und eigenem Smartphone. Snap bietet die Technik namens Ares zum Erstellen solcher immersiven Werbung auch als Software as a Service im B2B an.

Eva-Maria Weiß mit einer virtuellen Dior-Brille via Snapchat.

(Bild: emw)

(emw)