Elektroauto: Neue Bilder von Kias großem Kantenkombi EV9

Mit seinem kommenden Modell EV9 erweitert Kia sein Angebot um einen großen Kombi mit einer eigenen Formensprache auf bekannter technischer Basis.

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Kia EV9

(Bild: Kia)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Patrick Solberg
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Nach ersten Fotos Mitte des Monats schiebt Kia ein paar Veranstaltungen mit einigen neuen Informationen und Bildern zum Elektroauto EV9 nach. Leider sind es immer noch nicht die kompletten Spezifikationen, obwohl diese längst feststehen müssten, allein wegen des langwierigen Homologationsvorgangs. Kia will sie aber, wohl in der Hoffnung auf wiederholte Medienpräsenz, erst später im Frühjahr freigeben.

Das knapp fünf Meter langen Elektro-SUV war bereits im Herbst 2021 auf der Los Angeles Autoshow erstmals zu sehen, im Herbst 2023 soll das Modell in Deutschland und anderen Ländern Europas auf dem Markt kommen.

Der EV9 nutzt die technische Basis "E-GMP" (Electric Global Modular Platform), die im Konzern bereits für den Kia EV6, Hyundai Ioniq 5 oder Genesis GV70 eingesetzt wird. Höhe und Radstand des neuen Modells bieten jede Menge Platz für wahlweise sechs oder sieben Passagiere, ein Format, wie es eher in den USA üblich ist als in Europa.

Je nach Konfiguration können die Insassen in der ersten und zweiten Reihe ihre Sitze in eine Liegeposition bringen. Auf Wunsch lassen sich die Sitze in der zweiten Reihe um 180 Grad drehen, dann sitzen sich die Passagiere gegenüber wie im Zugabteil – nur ganz offensichtlich bei Weitem nicht so bequem. Ein Vorteil für bewegungseingeschränkte Passagiere ist dabei die Position Richtung Türöffnung, die das Ein- und Aussteigen deutlich erleichtern dürfte.

Kia EV9 (6 Bilder)

Mehrere Bildschirme plus Knöpfe an Armaturenbrett, Lenkrad und Mittelkonsole sollen die Bedienung ermöglichen. 

Kia spricht von einem "Familien-SUV", bei französischen Herstellern lief so etwas früher unter "Familiale". Mit solchen Qualitäten, einer größeren Reichweite und einem wahrscheinlichen Einstiegspreis von etwa 60.000 Euro könnte er sich als Alternative zu einem VW ID.Buzz qualifizieren, wobei letzterer mangels langer Haube ein deutlich günstigeres Verhältnis von Verkehrsfläche zu Innenraum bietet. Vorn und im Fond bieten die Sitze in der dritten Reihe Getränkehalter und Ladeanschlüsse für mobile Geräte.

Das Cockpit umfasst zwei 12,3-Zoll-Displays und einen Fünf-Zoll-Bildschirm für Informationen über die Klimatisierung, beide hinter einer durchgehenden Glasplatte, jedoch kein Display für den Beifahrer. Kia hält an seinem System fest, die Touchbildschirme mit Tasten zu ergänzen. Im EV9 können damit etwa Temperatur, Lüftung und Fahrmodus gesteuert werden. Weitere Schalter steuern auf der geräumigen Mittelarmlehne unter anderem Funktionen wie Bergabfahr- oder Einparkhilfe.

Kia EV9 (8 Bilder)

Klare Kante und fast schon bemerkenswert große Fensterflächen bietet Kias neues Modell.

Wegen der technischen Basis sind beim Antrieb keine Überraschungen zu erwarten, es dürfte also EV9-Versionen mit Hinterrad- oder Allradantrieb geben. Das mögliche Leistungsspektrum dürfte von 147 kW bis zu 430 kW wie in der GT-Topversion des Kia EV6 reichen. Dessen knapp 78 kWh großes Akkupaket dürfte angesichts des höheren Luftwiderstands jedoch eher ein Einstiegsangebot sein, es sind eher rund 100 kWh zu erwarten. Das verspricht je nach Motorisierung bis zu 500 Kilometer Reichweite.

Der bekannte Vorteil der Spannungslage von 800 Volt ist eine gute Schnellladefähigkeit. Sie dürfte eine Ladung in knapp 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent an einer 350-kW-Schnellladesäule erlauben – und das dank der neu eingeführten Vorkonditionierung deutlich häufiger als im je nach Batterietemperatur bisweilen schwächelnden Hyundai Ioniq 5. Darüber hinaus verfügt das Fahrzeug über eine bidirektionale Ladefähigkeit mit bis zu 3,6 kW, interessant für Eigenheimbesitzer mit smart gesteuerter Photovoltaik oder die Nutzung von Elektrogeräten unterwegs.

(fpi)