Gericht: Github muss Twitter Daten über Quelltext-Diebstahl herausgeben

Anfang Januar veröffentlichte ein Github-Nutzer Teile der Twitter-Quelltexte. Jetzt hat ein Gericht auf Antrag von Twitter die Herausgabe von Daten angeordnet.

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Twitter auf einem iPhone

(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Die Programmiererplattform Github muss Twitter mitteilen, wer Teile des Quellcodes des sozialen Netzwerks auf ihren Seiten veröffentlicht hat. Twitter hat vor einem US-Bundesgericht eine gerichtliche Anordnung erwirkt, berichten US-amerikanische Medien unter Berufung auf ein Gerichtsdokument, das im Netz abrufbar ist. Die Anordnung erstreckt sich auch auf andere Nutzer, die den Code heruntergeladen oder geändert haben. Bis zum 3. April muss Github die persönlichen Daten wie Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und IP-Adressen an das Gericht herauszugeben, ansonsten droht dem Unternehmen eine Strafe.

Ein Github-Nutzer, der sich "FreeSpeechEnthusiast" nennt, hatte den Quelltext Anfang Januar veröffentlicht. Bei Twitter wird vermutet, dass es sich um einen früheren Angestellten handeln könnte, der im Zuge der Massenentlassungen das Unternehmen verlassen hatte. Das Unternehmen entdeckte das Leak offenbar erst Wochen später und erwirkte unter Berufung auf US-amerikanische Urheberrechtsbestimmungen (Digital Millennium Copyright Act), dass Github den Code von seiner Seite löschen musste.

Die Microsoft-Tochter Github kam der Aufforderung Twitters, den Code zu löschen, nach und veröffentlichte zugleich die sogenannte Takedown Notice im Wortlaut. In dieser forderte Twitter bereits die Herausgabe von Daten von Nutzern. Offenbar ist Github der Bitte bislang nicht nachgekommen. Bei Twitter wird laut Medienberichten befürchtet, dass der Quellcode genutzt werden könnte, um Sicherheitslücken zu entdecken und auszunutzen.

Github kann die gerichtliche Verfügung noch anfechten. Gegenüber der US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg wollte sich das Unternehmen zu dem Vorgang zunächst nicht äußern.

(mki)