IBM verklagt SCO [2. Update]

Big Blue holt im Streit um Linux zum juristischen Gegenschlag aus.

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Die juristischen Auseinandersetzungen um vermeintlich gestohlenen Code in Linux weiten sich offenbar aus. Nun hat der Computerriese IBM seinerseits Klage gegen SCO eingereicht. IBM wirft SCO vor, gegen die GNU General Public License (GPL) verstoßen zu haben, heißt es. Da SCO selbst Linux vertrieben habe, das unter der GPL stehe, habe die Firma alle Rechte aufgegeben, Copyright-Ansprüche bei Linux-Code zu beanspruchen und einzuklagen. Außerdem soll SCO insgesamt vier IBM-Patente verletzt haben. An der New Yorker Börse ließ der SCO-Kurs bislang um etwa 11 Prozent auf 10,66 US-Dollar nach. Vor kurzem hat bereits der Linux-Distributor Red Hat SCO verklagt.

Die SCO Group hatte IBM im März verklagt, da Big Blue Rechte an Unix verletzt haben soll. IBM erklärte darauf in einer Eingabe vor Gericht, man habe sich nicht geistiges Eigentum von SCO an Unix widerrechtlich angeeignet. SCO versuche, die Arbeit der Open-Source-Gemeinschaft zu behindern und zu verlangsamen.

Mittlerweile nahm SCO zu der Klage von IBM Stellung: Dies sei nur ein Versuch, von IBMs fehlerhaftem Linux-Businessmodell abzulenken. Wenn es IBM ernst damit wäre, die wirklichen Probleme mit Linux zu lösen, würde die Firma den Kunden Wiedergutmachung leisten und die GNU General Public License aufgeben. Es werde zunehemnd klar, dass es hier nicht etwa um SCO, Red Hat oder IBM gehe: Der Kern der Angelegenheit sei der Wert des geistigen Eigentums im Internet-Zeitalter. Der Patentvorurf von IBM überrascht SCO: Man habe die von IBM angemahnten Produkte seit Jahren ausgeliefert und nie habe IBM irgendwelche Ansprüche erhoben -- nicht einmal in der anfänglichen Antwort auf die Klage von SCO. (anw)