Brasiliens Präsident befürwortet Open Source

Staatliche Stellen sollen in Brasilien im kommenden Jahr bei Neubeschaffungen auf freie Software setzen.

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Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erarbeitet derzeit eine Grundsatzerklärung, in der er staatlichen Behörden und Unternehmen empfiehlt, künftig Open-Source-Software zu bevorzugen. Ziel sei es, so zitiert das Wall Street Journal den Präsidentenberater Sergio Amadeu, dass 80 Prozent der im kommenden Jahr neu zu beschaffenden Computersysteme mit Open-Source-Software laufen sollen. Ebenso sollten vorhandene Systeme von Microsoft auf freie Software migrieren.

Seit dem Wahlsieg des Präsidentschaftskandidaten der brasilianischen Arbeiterpartei im Oktober 2002 hat die Open-Source-Bewegung in Brasilien erheblichen Auftrieb bekommen. In vier brasilianischen Staaten sind bereits Gesetze zur Unterstützung freier Software verabschiedet worden, Ähnliches plant die Arbeiterpartei für das gesamte Land.

"Wir werden die Möglichkeiten der Beschaffungspolitik nutzen, um in die richtige Richtung zu weisen. Die US-amerikanische Regierung tut dies, warum sollten wir das nicht tun dürfen?" fragt Amadeu. Er vergleicht die Bedeutung freier Software mit derjenigen von Generika im Kampf gegen Aids. So wie in Entwicklungsländern Erkrankte mit kostengünstigen Medikamenten versorgt werden, so sollten ärmere Bevölkerungsschichten auf Computertechnik zugreifen können. Diese Chance steige, wenn künftig auf teure Softwarelizenzen verzichtet würde. (anw)