Intel-Chef warnt vor asiatischem Eigenweg

Craig Barrett warnt asiatische Länder davor, sich durch die Entwicklung eigener Software- und Hardwarestandards aus dem Weltmarkt auszuklinken.

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Intel-CEO Craig Barrett glaubt, asiatische Pläne zur Entwicklung eigener IT-Standards seien zum Scheitern verurteilt. In einem Interview mit der Financial Times spielt der Chef des Prozessor-Herstellers auf die Absicht Chinas, Südkoreas und Japans an, eine eigene Betriebssystem-Alternative auf der Basis von Linux zu entwickeln. China -- wo beispielsweise auch die Entwicklung eigener Prozessoren erwogen wird -- und andere asiatische Länder sollten aus der Geschichte lernen, meint Barrett. Mitte der 80-er Jahre des vorigen Jahrhunderts habe es in Japan ähnliche Tendenzen gegeben, die gescheitert seien.

Falls die drei asiatischen Länder den nun eingeschlagenen Weg weiter verfolgen, werde es künftig für Unternehmen schwer sein, am weltweiten Markt teilzunehmen, meint Barrett, da allgemeine und regionale Standards gleichzeitig zu bedienen sehr teuer sei. Daher sollten sich Regierungen und Unternehmen fragen, ob regionale, proprietäre Standards überhaupt Vorteile haben. Generell unterstützt Barrett Bemühungen, die regionale Softwareindustrie zu unterstützen, da diese wichtig sei bei der Bekämpfung der Softwarepiraterie. (anw)