Investor will Corel Corporation komplett schlucken

Vector Capital hat über seine Corel Holdings 4,5 Millionen Aktien des Softwareherstellers gekauft und will auch die restlichen übernehmen, um Corel von der Börse nehmen zu können.

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Die von der Investmentfirma Vector Capital kontrollierte Corel Holdings ist dabei, den Softwarehersteller Corel Corporation komplett zu übernehmen. Mit rund 4,5 Millionen Aktien für je 4 US-Dollar hätten bereits 52 Prozent der noch ausstehenden Anteile zu dem bis vorgestern geltenden Angebot den Besitzer gewechselt, heißt es in einer Mitteilung. Das Übernahmeangebot wurde bis zum 4. Dezember verlängert. Corel Holdings hatte zuvor bereits 68 Prozent der Anteile besessen. Wenn das Unternehmen sämtliche Aktien besitzt, kann und soll Corel von der Börse genommen werden, um so den Weg frei zu machen für Investitionen, für die sonst Regeln der Regulierer beachtet werden müssten und über die Corel Holdings allein die Kontrolle behalten wolle, wie es in einer Eingabe an die Börsenaufsicht heißt.

Widerstand gegen das Übernahmeangebot kommt laut US-Medienberichten von der texanischen Investmentfirma ESW Capital, die vor Kurzem noch selbst sämtliche Corel-Aktien kaufen wollte. Vector war aber auf das Übernahmeangebot nicht eingegangen. ESW gab vorige Woche bekannt, 2 Millionen Corel-Aktien oder 8,1 Prozent der ausstehenden Aktien für 4,75 US-Dollar das Stück gekauft zu haben. Insgesamt besitzt ESW derzeit 17,4 Prozent an der Corel Corporation. Vector hat nun angekündigt, nach Auslaufen des Übernahmeangebots alle "notwendigen Schritte" gehen zu wollen, um die restlichen Aktien aufkaufen zu können.

Corel bietet unter anderem die Software WordPerfect Office, CorelDraw, Corel Painter, WinDVD, WinZip, und Paint Shop Pro Photo an. Vector Capital hatte bereits im März 2003 für 13 Millionen US-Dollar 24 Millionen Vorzugsaktien des Unternehmens gekauft, die Microsoft abgestoßen hatte. Im August 2003 stimmten die Corel-Aktionäre der Mehrheitsübernahme durch Vector Capital zu. Voriges Jahr im März hatte Vector bereits einen ersten Anlauf zur Übernahme der restlichen Anteile genommen und 11 US-Dollar je Aktie geboten. Im zweiten Anlauf bot Vector Ende Oktober dieses Jahres 3,50 US-Dollar je Aktie und stockte das Angebot dann auf. (anw)