US-Verlage planen digitalen Kiosk für mobile Geräte

Condé Nast, Hearst, Meredith, News Corporation und Time Inc. haben ein gemeinsames Unternehmen gegründet, das technische Spezifikationen zur Ausgabe von Inhalten ihrer Publikationen auf mobilen Geräten entwickeln soll.

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Die US-amerikanischen Verlage Condé Nast, Hearst, Meredith, News Corporation und Time Inc. haben heute die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens bekannt gegeben, das die Verbreitung von Nachrichten auf mobilen Geräten voranbringen soll. Die noch nicht benannte Firma soll offene Standards entwickeln, durch die Verbraucher die von ihnen gewünschten Inhalte auf einem tragbaren digitalen Gerät empfangen können. Wie ein solches Gerät aussehen könnte, hat Time Inc. bereits in einem Video demonstriert. Es handelt sich dabei um eine Art Tablet PC, so wie sich manche vielleicht ein neues mobiles Gerät von Apple vorstellen.

Das Gerät soll in der Lage sein, das spezielle Erscheinungsbild der jeweiligen Publikation wie zum Beispiel Time, Sports Illustrated und Cosmopolitan wiederzugeben. Die darunter liegende Veröffentlichungsplattform, der digitale Kiosk, soll die Inhalte für verschiedene Geräte, unterschiedliche Displaygrößen und Betriebssysteme aufbereitet ausgeben können. Die Verbraucher sollen auf die Inhalte bequem zugreifen und zahlen können – und es soll reichhaltige Möglichkeiten für Werbetreibende geben. Die Gründungsmitglieder der Allianz laden andere Unternehmen zur Teilnahme ein.

John Squires, Interims-Chef des neu gegründeten Unternehmens, erläutert, ein einmal von einem Kunden gekaufter Inhalt soll zu jeder Zeit, überall und auf jeder Plattform verfügbar sein. Sobald die nötigen technischen Spezifikationen entwickelt sind, will das Unternehmen diese den Hardware- und Softwareherstellern bereit stellen.

Peter Kafka vom Weblog All Things Digital, der das Vorhaben als "Hulu für Verlage" bezeichnete, glaubt, mit der Allianz solle vermieden werden, dass der Vertrieb von Inhalten Unternehmen wie Amazon mit seinem Kindle oder Apple allein überlassen wird. Fraglich sei, ob insbesondere Amazon mit seinem geschlossenen System Kindle bereit sein würde, das Modell der US-Medienhäuser mitzutragen. (anw)