Braucht man Intels Chipsatztreiber?

In meinem PC, auf dem ich kürzlich Windows 7 installiert habe, steckt ein Mainboard mit Intel-Chipsatz. Welche Chipsatztreiber sind dafür nötig?

vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.

In meinem PC, auf dem ich kürzlich Windows 7 installiert habe, steckt ein Mainboard mit Intel-Chipsatz. Welche Chipsatztreiber sind dafür nötig?

Oft gar keine, denn fast alle Funktionen der Intel-Chipsätze kann Windows 7 mit Standardtreibern nutzen, die es bereits enthält.

Allerdings benennt das Betriebssystem nicht immer alle Funktionsblöcke korrekt oder nutzt möglicherweise nicht alle Chipsatz-Fähigkeiten optimal aus. Deshalb stellt Intel ein sogenanntes „Software-Installations-Utility“ bereit (siehe c’t-Link unten), das gerne auch Inf-Update genannt wird: Es handelt sich dabei nicht um ein Treiberpaket, sondern die Software macht dem Betriebssystem sozusagen die Chipsatzkomponenten bekannt. Windows nutzt dann weiterhin mitgelieferte Treiber, die auch via Windows Update gepflegt werden.

Je nach Chipsatz und Systemkonfiguration gibt es aber Sonderfunktionen, für die Intel separate, sozusagen „echte“ Treiber anbietet. Läuft der in einem Intel-Chipsatz integrierte SATA-Controller im AHCI-Modus, kann man anstelle des Windows-Standardtreibers msahci.sys auch den Treiber IaStor.sys nutzen, indem man den Intel Matrix Storage Manager (IMSM) installiert. Dieser bietet einige Verwaltungsfunktionen für Festplatten und ist für den RAID-Betrieb ohnehin unverzichtbar. Künftig will Intel auch ein überarbeitetes Treiberpaket namens Rapid Storage Technology (RST) liefern.

Sitzt auf dem Mainboard ein Chipsatz mit eingebautem Grafikprozessor, den man auch nutzen will, braucht man einen Intel-Grafiktreiber; den liefert meistens das Windows-Update (bei Windows 7 und Vista), ansonsten findet man ihn auf der Intel-Webseite oder beim Mainboard-Hersteller.

Manche Intel-Chipsätze beherrschen Fernwartungsfunktionen (Management Engine, ME/Active Management Technology, AMT), über die Systemadministratoren via Netzwerk auf den PC zugreifen können. Sie sind eigentlich nur für die Chipsätze mit einem „Q“ im Namen gedacht, doch bei etlichen Boards ist über das Host Embedded Controller Interface (HECI) auch ein lokaler Zugriff des Betriebssystems auf einige ME-Funktionen möglich. Für solche Boards sollte der jeweilige Hersteller einen HECI-Treiber anbieten; notfalls findet sich ein Treiber im Support-Bereich der Intel-Webseite, wenn man dort nach Treibern für die Mainboards DQ45EK oder DQ35JO sucht.

FĂĽr Zusatzchips des jeweiligen Mainboards sollte man Treiber vom Mainboard-Hersteller verwenden. Das betrifft Netzwerk- und Soundchip sowie eventuell vorhandene eSATA-, FireWire- oder WLAN-Adapter. Gewisse Funktionen von Soundchips sind beispielsweise nur mit speziellen Treibern nutzbar, etwa Dolby-Surround-Wiedergabe.

www.ct.de/1001158 (ciw)